Mein Freund Wickie Kritiken WOCHEN-TIPP vom 03. Dezember 2014 Wickie und die starken Gesten WEYHE (kra). Er brauchte keine Muskeln, er brauchte einfach nur eine gute Idee. Und viel Mut. Und schon hatte ein kleiner Wikingerbub die Herzen von 620 jungen und junggebliebenen Zuschauern in zwei Vorstellungen erobert. Mit Ovationen feierte das Publikum gestern die Premiere des Weihnachtsmärchens "Mein Freund Wickie" am Weyher Theater und hätte den kleinen Rotschopf am liebsten mit nach Hause genommen. Geht aber nicht. Er wird noch gebraucht. Noch 58 Mal will er bis zum Fest der Feste in der größten Adventsproduktion des Nordens dem schrecklichen Sven das Fürchten lehren. Und dem Publikum das Lachen und die Spannung. Und beides gleichermaßen. Ein schwieriger Spagat, den Antonia Hartwich in der Rolle des Titelhelden auszuführen hat. Es ist ja nicht wie sonst im Märchen. Nicht alles weiß oder schwarz. "Mein Freund Wickie" lebt von den feinen Zwischentönen. Mal nachdenklich, zuweilen sogar traurig, mal lachend, mal mutig, mal clever - und jedes Mal verlangt Autor Runer Jonssons eine andere Mimik. Bemerkenswert, wie sie jede Emotion mit klarem Minenspiel herausarbeitete und zudem auch noch die kleinen Gesten, die Wicke im Comic berühmt gemacht haben, sicher beherrschte, und beides auch in einer doppelten Herausforderung. Antonia Hartwich spielte das Kind, das alle kennen, sie spielte in der Rolle eines Jungen. Sie war nicht zu sehr Mädchen, und schon gar nicht zu erwachsen. "Hurra, ich hab's geschafft!" Mit einem lauten Satz sprang der kleine Wikinger auf die Bühne, und hatte noch gar nichts geschafft. Denn die Probleme begannen erst. Ausgerechnet den Allerstärksten unter den raubeinigen Nordmännern hatte es er wischt, den Häuptling, Wickies Papa, Halvar. Gerettet werden musste er. Und reine Körperkraft würde wieder mal nicht reichen, wie Snorre, Tjure und Faxe schnell merkten. Also war der kleine Junge am Zug, den sie eben noch verspottet und über den sie gelästert hatten. So kann sich doch kein richtiger Junge benehmen, hatten sie gerufen, "immerzu schlottern und zittern, wenn eine Keilerei droht. Das ist doch nicht die Art der Wickinger." Eine Geschichte, gefühlvoll von Hermes Schmid inszeniert, die gleichzeitig Mut macht. Es kommt nicht nur auf Muskeln an, hieß die Botschaft, die ankam. Nicht gleich drauflos stürmen, sondern erstmal den Kopf einschalten, lautete die Mahnung, die auf wunderschöne Weise ins Publikum getragen wurde. Kein Wunder also, dass die insgesamt 18.000 Tickets schon ein wenig zur Neige gehen. KREISZEITUNG vom 04. Dezember 2014 Starke und kluge Kerle "Mein Freund Wickie" feiert Premiere WEYHE •Viele junge Zuschauer sind am Dienstag durch das Weyher Theater gelaufen. Der Grund war die Premiere des Weihnachtsmärchens "Mein Freund Wickie". In dem Stück begeben sieh fünf Wickinger auf Kaperfahrt, wie das so Tradition ist. Und dann ist es wieder einmal der schlaue Wickie, der durch seine guten ldeen seinen Vater und die anderen Raubeine aus einer misslichen Lage befreit. > Weyhe Starke, schreckliche und kluge Kerle Von Dagmar Voss WEYHE • Viele junge Zuschauer sind am Dienstagabend durch das Weyher Theater gelaufen, wie fast immer in dieser Zeit des Jahres. Der Grund war die Premiere des Weihnachtsmärchens "Mein Freund Wickie". Den meisten Kindern waren Wickie und seine Wikingerkumpane schon ein Begriff als Zeichentrick- und Fernsehstar.
Neben dem klugen Jungen Wickie (Antonia Hartwich) betraten dessen Papa Halvar (Joachim Börker), Anführer der Raubeine, Snorre, Tjure und Faxe die Bühne. In dem Stück begeben sich diese fünf auf Kaperfahrt in den Süden, wie das so Tradition ist bei den Wikingern. Ebenfalls Tradition ist, dass sie immer erst losstürmen, bevor sie überlegen, lieber kloppen als nachdenken. Dafür hat Halvar seinen Sohn Wickie, der wohl nach seiner klugen Mama Ylva kommt. Auch wenn er anscheinend eher in Richtung Feigling tendiert, so ist er letztlich derjenige, der für einen guten Ausgang der abenteuerlichen Schifffahrt in den Süden sorgt. Immer wieder von anfeuernden, warnenden oder lakonischen Kommentaren – wie zum Beispiel "Oh wie gemein" – der jungen Zuschauer begleitet, ging es los. Einigen wenigen der ganz kleinen, gerade drei Jahre alten Premierengäste wurde es denn aber bei bestimmten Kerlen unheimlich, so beim schrecklichen Sven. Lautes Schluchzen war zu hören. Der Rest der Kindergartenkinder und der von Eltern oder Großeltern begleiteten Kurzen jedoch genoss offensichtlich die Komödie und deren überraschende Wendungen. Die Piraten ergattern einen großen Schatz. Und sie planen einen skurrilen Überfall auf eine scheinbar leicht einzunehmende Stadt. Der Häuptling derselben kennt das schon und stellt den Nordmännern immer wieder eine Falle – natürlich auch diesen. Sie tappen hinein und wandern ins Gefängnis. Nur durch eine schlaue Finte Wickies können sie entkommen. Desgleichen gelingt die Überlistung des schrecklichen Sven ebenfalls dank Wickies Überlegungen. Zum Piepen komisch letztlich der Auftritt eines dänischen Zollinspektors, der mit einem geträllerten "Ö söle miö" einen Anteil des gekaperten Schatzes verlangt. Die achtjährige Merit und ihr knapp dreijähriger Bruder Tjare – wohl selbst ein angehender Wikinger – fanden es jedenfalls klasse und gingen begeistert mit bei den Abenteuern auf der Bühne. Diese wies übrigens eine geniale Kulisse auf, bei der sich das Ensemble um Hermes Schmid ganz offensichtlich kreative Gedanken gemacht hatte. Die Drehbühne mit dem Wikingerschiff und wackelnden Wellen darunter auf der einen Seite, auf der anderen Seite mal Gefängnis oder Wohnhaus. Und dann noch das Wassergefährt des schrecklichen Sven und seiner Mannen, das aufklappbar aus einer Seite hervorkam. Laute Lachsalven und der lange Beifall kündeten von einem weiteren Erfolg eines witzigen Weihnachtsmärchens. WESER KURIER vom 04. Dezember 2014 Wickie versprüht Funken Noch bis Heiligabend geht es im Weyher Theater mit dem kleinen Wickie und seinen Wikinger-Freunden auf große Abenteuerreise. Das 90-minütige Stück "Mein Freund Wickie" überzeugt nicht nur mit seinen Darstellern, sondern auch mit einem detailverliebten Bühnenbild und authentischen Kostümen. VON FEMKE LIEBICH Weyhe-Kirchweyhe. "Hey hey Wickie hey Wickie hey" – es gibt kaum ein Kinderzimmer, in dem dieser Song nicht zu hören ist. Das ist auch kein Wunder, denn der kleine Wikinger Wickie ist für viele Kinder ein Held. Und damit hat er sich in diesem Jahr ohne Zweifel für die Rolle des Protagonisten im Weihnachtsmärchen des Weyher Theater qualifiziert. Am Dienstag feierte "Mein Freund Wickie" Premiere und in insgesamt 60 Vorstellungen bis Heiligabend möchte der schlaue Held nun den kleinen und großen Besuchern die Zeit bis zum Weihnachtsfest verkürzen. "Wickie ist toll. Ich habe schon den Film gesehen und einige CDs zu Hause", erklärte Gianluca am Mittwochmorgen aufgeregt. Der Neunjährige war zusammen mit seiner dritten Klasse eigens aus Langwedel angereist, um im Weyher Theater die Abenteuer des pfiffigen und intelligenten Wikingers zu verfolgen. Die Mädchen und Jungen wurden keineswegs enttäuscht. Nachdem der rote Vorhang gefallen war, nahmen die Darsteller ihr Publikum mit auf eine 90-minütige Wikinger-Fahrt, die es in sich hatte. Spannung, Abenteuer, Witz und natürlich ein Happy End durften dabei nicht fehlen. Dementsprechend verfolgten die hauptsächlich kleinen Besucher das Geschehen zeitweise mucksmäuschenstill und dann wieder laut lachend. Im Mittelpunkt stand dabei eindeutig "Mein Freund Wickie" (gespielt von Antonia Hartwich), der Typen wie dem grummeligen Snorre (Nathalie Bretschneider), dem ängstlichen Tjure (Simon Kase), dem gemütlichen Faxe (Marc Gelhart) sowie selbst seinem Vater Halvar (Joachim Börker) und seiner Mutter Ylva (Beate Plate) zeigte, dass Heldentaten nicht immer nur einen körperlichen Einsatz erfordern. Wickie ist das beste Beispiel dafür, dass eine durchdachte Idee viel eher zum Ziel führt. Dies ist auch der Grund, warum die Wikinger aus Flake in Schweden von ihrer Abenteuerreise, die gleichzeitig Wickies Jungfernfahrt ist, nicht nur körperlich unversehrt, sondern auch mit vielen Schätzen heimkehren. "Den schrecklichen Sven mag ich gar nicht", verkündete Gianluca in der Pause aus vollster Überzeugung. "Und darum habe ich vorhin auch 'Buh' gerufen, als er auftauchte", fügte er hinzu. Mit dieser Meinung stand er nicht alleine dar. Denn auch die anderen Kinder im Theatersaal zeigten keinerlei Sympathien für den bärtigen Feind (Carsten Steuwer) der Wikinger-Crew. Er war bei Weitem nicht der einzige Rivale, dem Wickie und seine Freunde auf der Reise begegneten. Auch der Häuptling Dickbauch und der dänische Zollinspektor stellten Wickie vor schwere Aufgaben. Mit der Inszenierung von "Mein Freund Wickie" ist es Regisseur Hermes Schmidt nach "Michel aus Lönneberga", "Pippi Langstrumpf" und "Eine Woche voller Samstage" erneut gelungen, ein lebendiges und fantasievolles Weihnachtsmärchen auf die Bühne zu bringen. Apropos Bühne: das Bühnenbild – ebenfalls von Hermes Schmidt – allein ist ein Grund, sich das Stück anzuschauen, denn bei den detailgenauen Darstellungen des Wikingerschiffes oder dem Wellengang hat manch ein Besucher das Gefühl mit auf hoher See zu sein. Genau diese Kleinigkeiten sind es, neben den authentischen Kostümen und den gelungenen Dialogen, die Jahr für Jahr auch bei den großen Besuchern für Begeisterung sorgen. "Wir waren im letzten Jahr beim Sams, das war noch eher etwas für die Jüngeren. Aber Wickie passt perfekt zu meinen Drittklässlern", berichtete Gianlucas' Klassenlehrerin Mareike Sittartz. Dementsprechend hatte sie am Ende des Theaterstückes nur glückliche Kinder an ihrer Seite, die vergnügt "Hey hey Wickie hey Wickie hey" vor sich hin sangen und gleichzeitig an ihrer Nase rieben – in froher Hoffnung auf eine tolle Idee und dass bei ihnen wie bei Wickie die Funken sprühen. Bei all der Euphorie gab es allerdings einen Dämpfer: "Ich hatte mich so auf ein Autogramm gefreut, aber die gibt es nur nachmittags", stellte Josephina fest. Die Enttäuschung hielt allerdings nicht lange an. Letztendlich waren die Abenteuer vom kleinen Wikinger mit dem Helm noch so präsent, dass sie schnell wieder ein Lächeln in das Gesicht der Neunjährigen zauberten. Wer mit Wickie auf große Fahrt gehen möchte, muss sich beeilen, denn viele der begehrten Karten sind schon vergriffen. Informationen, Reservierungen und Tickets zu dem Weihnachtsmärchen gibt es online unter www.weyhertheater.de. Der Eintritt für das Stück "Mein Freund Wickie" kostet zwölf Euro für Kinder und 15 Euro für Erwachsene. Termine |