Die Mausefalle

Kriminalstück von Agatha Christie
Regie: Frank Pinkus
Premiere: 21.10.11 (Voraufführung 19.+20.10.11)

Mollie Ralston
- Heidi Jürgens
Giles Ralston
- Hanjo Hundt
Christopher Wren
- Thomas Kahle
Mrs. Boyle
- Silke Bollhorst
Major Metcalf
- Joachim Börker
Miss Casewell
- Karen Meyer-Vokrap
Mr. Paravicini
- Hermes Schmid
Detective Sergeant Trotter
- Marc Gelhart


Kritiken

SONNTAGS-TIPP vom 23. Oktober 2011

An einem Abend zwei Rätsel gelöst

Weyher Theater feierte mit Krimi erfolgreich Debüt

WEYHE. Ein kleines Wagnis war es ja, das Experiment, das sich das Weyher Theater gönnte. Erstmals in der elfjährigen Geschichte stand ein Krimi auf dem Programm der eigentlich komödienverwöhnten Bühne. Agatha Christies Mausefalle. Doch spätestens als sich der Vorhang nach der Premiere zum fünften Male gehoben hatten und der Beifall immer noch nicht endete und das Publikum inzwischen im Stehen applaudierte, da war auch dieses Rätsel gelöst: Doch, ganz gewiss, auch Krimis kommen in Norddeutschlands erfolgreichstem Theater an.

Und vor allem: Es blieb bis zum Ende spannend. Selbst erfahrene Krimizuschauer unter den Besuchern wurden immer wieder auf die falsche Fährte gelenkt in dieser Geschichte von Mollie und Giles Ralston, die sich den Traum von einer Pension erfüllt haben. Die ersten vier Gäste, alles ein wenig eigenwillige Charaktere, waren just eingetroffen, da schneite das Haus ein. Und dann auch noch jener Mord, der mitten in die ohnehin schon gespenstische Szenerie fiel! Glücklicherweise gelang es Sergeant Trotter von der Polizei, sich durch den Schnee zu arbeiten und den Fall zu lösen.

Und das wird ihm noch einige Male gelingen. Insgesamt 27 Vorstellungen sind zunächst bis zum 20. November geplant. Der weitaus überwiegende Teil der rund 9000 zur Verfügung stehenden Eintrittskarten ist bereits vergriffen. Aber nahezu in jeder Vorstellung stehen noch Tickets zur Verfügung, in einigen Fällen auch noch für zusammenhängende Plätze. Zudem kann es immer wieder sein, dass Karten kurzfristig zurückgegeben werden müssen. Ein Anruf kann sich also lohnen: 04203/43900.


WESER-REPORT vom 23. Oktober 2011

Ein Mörder in der Pension

Im Weyher Theater feierte am Freitag das Kriminalstück "Die Mausefalle" Premiere

VON FANIA WESTPHAL

Mit viel Beifall bedachte das Premierenpublikum die schauspielerischen Leistungen des Ensembles.

WEYHE Das Weyher Theater wurde Schauplatz eines grausamen Verbrechens, bei dem eine ältere englische Dame einen tragischen Tod fand. Trotz zahlreicher Augenzeugen konnte der Täter erst nach zwei Stunden Spielzeit überführt werden. Basierend auf der Vorlage der englischen Krimiautorin Agatha Christie, feierte das Theater am Freitag die Premiere des bekannten Bühnenstücks "Die Mausefalle".

In der neu eröffneten Pension Monkswell Manor nehmen die Eheleute Mollie und Giles Ralston ihre vier ersten Gäste in Empfang: die unterkühlte und distanzierte Miss Casewell, die ständig zeternde Mrs. Boyle, den überdrehten Architekturstudenten Christopher Wren und den diplomatischen Offizier Major Metcalf. Als Mrs. Boyle plötzlich in der eingeschneiten und von der Außenwelt abgeschnittenen Pension eines unnatürlichen Todes stirbt, wird schnell klar: Der Mörder befindet sich unter den Anwesenden. Um das Verbrechen möglichst schnell aufzuklären, und um weitere Morde zu verhindern, stößt Sergeant Trotter von der Polizei dazu. Es beginnt eine aufregende Suche nach dem Täter und seinem Motiv.

Mit viel Witz und Charme brachte das Ensemble des Weyher Theaters seinen Zuschauern das weltbekannte Bühnenstück der Krimiautorin näher. Die betont britische Kulisse gab den Zuschauern das Gefühl, sich wirklich in der englischen Pension zu befinden. Doch abgerundet wurde das Stück durch beeindruckende schauspielerische Darbietungen. Ob nun Thomas Kahle in der Rolle des überdrehten Architekturstudenten, Silke Bollhorst als zeternde Mrs. Boyle oder Marc Gelhart als ambitionierter Polizist Sergeant Trotter, die Darsteller wurden den Facetten und Eigenschaften ihrer Charaktere mehr als gerecht. Es gelang den Schauspielern dabei mehr als einmal, die Zuschauer in die Irre zu führen, anstatt ihnen den gewünschten Mörder zu präsentieren. Was zunächst wie eine einfach Mordgeschichte beginnt, endete in einem abwechslungsreichen Schauspiel, das von den Zuschauern mit großem Beifall bedacht wurde.


WESER-KURIER vom 24. Oktober 2011

"Die Mausefalle" schnappt zu

Premierengäste des Weyher Theaters gehören seit der Aufführung des Klassikers von Agatha Christie zum Club

Von Dagmar Voss

Weyhe. Nun sind sie also alle Mitglieder im "Mausefallen-Club", die Premieren-Besucher am Freitagabend im Weyher Theater. Das Agatha-Christie-Stück verlangt seit 59 Jahren von seinen Zuschauern, dass sie über den Ausgang schweigen und somit als Clubmitglieder willkommen sind. Und so lud denn auch am Ende Marc Gelhart die Besucher ein, dem Club beizutreten, Schweigen zu bewahren und allen Nachfolgenden einen vergnüglich-spannenden Abend zu ermöglichen.

Auch hier wird - wie in England, dem Ursprung dieses Stücks, üblich - der Täter nicht verraten. Da bleibt auch der WESER-KURIER ganz in der britischen Tradition. Aber bis zur Auflösung ereignen sich auf der Bühne etliche Verwicklungen, die für Spannung und Amüsement sorgen. Mit dem Stück "Mousetrap" - also zu Deutsch "Die Mausefalle" - hat sich das Theaterensemble eine Aufführung ausgesucht, die zum ersten Mal eine hochdeutsche Krimihandlung auf die Weyher Bretter brachte. Bislang bestand eine Vorstellung dieses Genres immer aus einem plattdeutschen Stück. Über den gesamten Zeitraum der Handlung bis kurz vor Schluss dürfen die Zuschauer fleißig mitraten, wer es denn nun war, also das klassische Muster eines Kriminalstücks. Ebenso klassisch das im englischen Landhausstil gehaltene Bühnenbild mit einem Schuss Charles-Dickens-Stimmung.

Mollie Ralston (Heidi Jürgens) hat das alte Haus Monkswell Manor geerbt und eröffnet gemeinsam mit Ehemann Giles (Hanjo Hundt) eine Pension. Bei den Vorbereitungen zum Empfang ihrer ersten Gäste hören sie im Radio vom Mord an Maureen Lyon in London sowie die Beschreibung des Täters, der am Tatort gesehen wurde. Und schon kommt Giles mit genau so einem dunklen Mantel, hellen Schal und weichen Filzhut durch die Tür spaziert.

Diesem werden noch weitere Herren in einem ebensolchen Outfit folgen, es darf ja dem Ratenden nicht allzu leicht gemacht werden. Zur Eröffnung der Pension haben sich vier Gäste angesagt: der junge, leicht sonderbare Architekturstudent Christopher Wren (Thomas Kahle), die gestrenge altjüngferliche Mrs Boyle (Silke Bollhorst), die distanzierte, herb-männliche Miss Casewell (Karen Meyer-Vorkrap) und der pensionierte Offizier Major Metcalf (Joachim Börker). Es ist Winterzeit, draußen braut sich ein Schneesturm zusammen, als auch noch Mr Paravicini (Hermes Schmid) hereinschneit, der sich mit seinem Auto in einer Schneewehe überschlagen hat. Das Wetter verschlechtert sich weiter, bald sind die Straßen nicht mehr befahrbar und das Haus völlig von der Außenwelt abgeschnitten. Am Telefon wird Mollie Ralston von Superintendent Hogben angekündigt, dass bald einer seiner Polizisten in der Pension ankommen wird, ohne zu erklären, warum. Tatsächlich schlägt sich Sergeant Trotter (Marc Gelhart) mit Skiern zu den Eingeschlossenen durch. Kurz nach seiner Ankunft ist die Telefonleitung tot.

Trotter informiert die Eingeschlossenen, dass die Adresse der Pension im Notizbuch des flüchtigen Mörders von Maureen Lyon gefunden worden ist. Außerdem habe man den Hinweis auf "Drei blinde Mäuse" entdeckt - und an die Leiche geheftet einen Zettel mit der Aufschrift "Das war die erste" gefunden. Er vermutet, dass der Mörder sich bereits im Haus aufhält. Außerdem deckt er die wahre Identität der ermordeten Lyon auf: Sie hieß tatsächlich Maureen Stanning und war erst kürzlich aus der Haft entlassen worden, weil sie während des Krieges auf der nahen Longridge Farm drei ihr anvertraute Kinder, die Geschwister Corrigan, misshandelt und ein Kind sogar fahrlässig hatte sterben lassen. Merkwürdigerweise kann Mollie Ralston darüber Aufschluss geben, dass Mrs Boyle als Richterin in dem Ausschuss gesessen habe, der über die Verbringung der Kinder auf die Farm entschieden hat. Kurz darauf wird Mrs Boyle tot aufgefunden.

So können die Premierengäste also in der Pause schon mal Wetten abschließen, wer denn wohl der Mörder ist. Eine Zuschauerin tippt auf Mr Paravicini - wobei sie außerdem betont, dass der ihr sowieso am besten gefalle bei der Aufführung.

Im zweiten Akt kommen massenhaft Lügen ans Licht - wer wann und wo gewesen sei, vor allem beim Ehepaar Ralston. Der Archtitekturstudent ist gar keiner und warum Miss Casewell, die eigentlich auf Mallorca wohnt, denn nun kurzfristig in England weilt, wird auch immer undurchsichtiger. Die Suche nach dem Täter gestaltet sich schwierig. Die beiden überlebenden Corrigan-Kinder, ein Junge und ein Mädchen, sind mittlerweile erwachsen und niemand weiß, wie sie heute heißen und aussehen, auch ihr Vater ist ein möglicher Täter. Damit geraten alle Gäste gleichermaßen unter Verdacht, und auch die Ralstons, die beide unabhängig voneinander am Tag des ersten Mordes heimlich nach London fuhren. Mehr sei hier nicht verraten.

Nach etwas über zwei Stunden erntete das Theaterensemble mit diesem Klassiker stehende Ovationen seines begeisterten Publikums.


KREISZEITUNG vom 24. Oktober 2011

Doppelte Premiere

Weyher Theater führt Christie-Stück "Die Mausefalle" auf

Von Sigi Schritt

KIRCHWEYHE • Mi tder Inszenierung eines hochdeutschen mörderischen Krimis auf der Grundlage des Agatha-Christie-Stücks "Die Mausefalle" hat das Weyher Theater Neuland betreten. Das Publikum, das bislang das erfolgreiche Privattheater fast nur mit Komödien verbindet, belohnte am Freitagabend bei der Premiere vor ausverkauftem Haus die Inszenierung von Frank Pinkus mit langem Applaus.

So blieb es bis zum Schluss spannend, wer denn unter den Besuchern der Pension Monkswell Manor der Mörder ist.

Wer Krimis liebt und gerne miträtselt, sollte sich das 140-minütige Stück nicht entgehen lassen. Darin eröffnet das junge Paar Mollie (Heidi Jürgens) und Giles Ralston (Hanjo Hundt) die Pension Monkswell Manor. Als überforderten Hoteliers die ersten Gäste begrüßen, stellen sie fest, dass schwer ist, allen Ansprüchen gerecht zu werden. Doch das soll nicht die einzige Herausforderung bleiben. Die Pension ist eingeschneit und von der Außenwelt abgeschnitten. Der letzte Gast, der das Haus betritt, trägt nicht zur Beruhigung bei. Denn Sergeant Trotter (Marc Gelhart) ist Polizist und warnt vor einem Mörder unter den Gästen. Der hat sein teuflisches Katz-und-Maus-Spiel bereits begonnen.

Fans von Agatha Christie wissen, dass es ihr immer gelingt, in sich schlüssige Geschichten so zu erzählen, dass das Publikum den Täter entlarven kann. Doch auch bei diesem Stück tappen die Zuschauer im Dunkeln. Denn nahezu jeder kommt als Täter in Frage. Doch die Anzahl der Verdächtigen ist, wie man es von Christie-Krimis gewöhnt ist, auf eine bestimmt Anzahl beschränkt.

Von dem sechs Jahrzehnte alten Stück war das Premierenpublikum begeistert. "Es ist eine gelungene Abwechslung im Programm und für Krimi-Fans sehr interessant", bewertet Unternehmer Martin Weniger aus Weyhe. Man müsse sich nur darauf einlassen. Er und seine Ehefrau Britta empfanden das Bühnenbild "sehr gelungen", für das Hermes Schmid verantwortlich war und auch sehr überzeugend der skurrilen Figur Mr. Paravicini Leben einhauchte.

Chemie-Professor Michael Tausch aus Barnen genoss ebenso den vergnüglichen Abend und rätselte kräftig mit. Schließlich hatte er in der Pause einen guten Tipp parat. "Alle Schauspieler haben super gespielt. Wir waren begeistert", urteilt Klaus Husmann, Leiter der Kirchweyher Sparkasse. Husmann verteilte ausnahmslos gute Noten an alle Akteure - so auch an Silke Bollhorst (Mrs. Boyle), Karen Meyer-Vokrap als überdreht emanzipierte Miss Casewell, Thomas Kahle als Spaßvogel Christopher Wren und Joachim Börker als Major Matcalf.

Wer den Täter entlarven möchte, kann dies auch in einer Sondervorstellung für die Mediengruppe Kreiszeitung tun: Sie beginnt am Dienstag, 8. November, um 20 Uhr. Eintrittskarten mit einem Abo-Rabatt gibt es in allen Geschäftsstellen.


Termine

01. Mittwoch, 19.10.2011, 20.00 Uhr, Weyher Theater - Voraufführung
02. Donnerstag, 20.10.2011, 20.00 Uhr, Weyher Theater - Voraufführung
03. Freitag, 21.10.2011, 20.00 Uhr, Weyher Theater
04. Samstag, 22.10.2011, 20.00 Uhr, Weyher Theater
05. Sonntag, 23.10.2011, 19.00 Uhr, Weyher Theater
06. Mittwoch, 26.10.2011, 20.00 Uhr, Weyher Theater
07. Donnerstag, 27.10.2011, 20.00 Uhr, Weyher Theater
08. Freitag, 28.10.2011, 20.00 Uhr, Weyher Theater
09. Samstag, 29.10.2011, 20.00 Uhr, Weyher Theater
10. Sonntag, 30.10.2011, 19.00 Uhr, Weyher Theater

11. Mittwoch, 02.11.2011, 20.00 Uhr, Weyher Theater
12. Donnerstag, 03.11.2011, 20.00 Uhr, Weyher Theater
13. Freitag, 04.11.2011, 20.00 Uhr, Weyher Theater
14. Samstag, 05.11.2011, 20.00 Uhr, Weyher Theater
15. Sonntag, 06.11.2011, 19.00 Uhr, Weyher Theater
16. Dienstag, 08.11.2011, 20.00 Uhr, Weyher Theater
17. Mittwoch, 09.11.2011, 20.00 Uhr, Weyher Theater
18. Donnerstag, 10.11.2011, 20.00 Uhr, Weyher Theater
19. Freitag, 11.11.2011, 20.00 Uhr, Weyher Theater
20. Samstag, 12.11.2011, 17.00 Uhr, Weyher Theater
21. Samstag, 12.11.2011, 20.00 Uhr, Weyher Theater
22. Sonntag, 13.11.2011, 19.00 Uhr, Weyher Theater
23. Dienstag, 15.11.2011, 20.00 Uhr, Weyher Theater
24. Mittwoch, 16.11.2011, 20.00 Uhr, Weyher Theater
25. Donnerstag, 17.11.2011, 20.00 Uhr, Weyher Theater
26. Freitag, 18.11.2011, 20.00 Uhr, Weyher Theater
27. Samstag, 19.11.2011, 20.00 Uhr, Weyher Theater
28. Sonntag, 20.11.2011, 16.00 Uhr, Weyher Theater
29. Sonntag, 20.11.2011, 19.00 Uhr, Weyher Theater


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