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Das Sams - Kritiken KREISZEITUNG vom 29. November 2013 Gelungene Premiere WEYHE • Das Weyher Theater führt in dieser Adventszeit das "Sams" nach Paul Maar auf. Gestern Nachmittag feierte das Ensemble eine überaus gelungene Premiere von "Eine Woche voller Samstage". In der Hauptrolle dieser Mischung aus "Affe, Schwein und Kind" überzeugt Marco Linke. Dieser liebenswerte Chaot scheint Linke quasi auf den Taucheranzug geschneidert zu sein. > Stuhr/Weyhe Rolle auf den Taucheranzug geschneidert Von Philipp Köster WEYHE • In Sudweyhe steht die Paul-Maar-Grundschule. Paul Maar ist der Schöpfer des berühmten Sams. Viele große und kleine Kinder kennen die frechen Späße dieser "Mischung aus Affe, Schwein und Kind." So beschreibt es der vom Sams schier in den Wahnsinn getriebene Studienrat Groll in dem Weihnachtsstück "Eine Woche voller Samstage", das gestern eine sehr gelungene Premiere am Weyher Theater feierte.
Auch ohne einen konstruierten Bezug zur Sudweyher Grundschule passt das Thema nach Pippi Langstrumpf im vergangenen Jahr vorzüglich nach Weyhe. Geboten wird den jungen und älteren Gästen eineinhalb Stunden schwungvolle Unterhaltung mit einem liebenswerten rothaarigen Schelm in der Hauptrolle. Marco Linke spielt sie so, als sei ihm der samssche Taucheranzug auf den Leib geschneidert. Sein neues Outfit bekommt er im Kaufhaus unter chaotischen Umständen, an dessen Ende zwei kaputte Maßanzüge und eine Feueralarm zu bilanzieren sind. Doch der Reihe nach: Getreu der Vorlage von Paul Maar aus den 1970er-Jahren findet Herr Taschenbier das Sams an einem Samstag. Das zieht gleich bei Taschenbier (Thomas Kahle) ein, einem schüchternen Duckmäuserich, der nicht nur unter dem Kommando seines Chef Oberstein (Joachim Börker), sondern auch unter der Fuchtel seiner atombusigen Vermieterin Rotkohl (Nathalie Bretschneider) steht. Doch das Sams wäre nicht das Sams, wenn er in das eingefahrene Leben seines "Papas" nicht ganz viel frischen Wind bringen würde. Oberstein wird nach Strich und Faden hochgenommen, durch verstellte Uhren und eine Papierkugel, die das Sams immer wieder in Taschenbiers Rücken auf den Schreibtisch des Chefs wirft. Diese Szene ist ein schönes Beispiel dafür, mit welch einfachen Mitteln die Kinder im Publikum zu einem herzhaften Lachen zu bringen sind. Große Freude auch, als die "Rosenkohl" auf einem Kleiderschrank landet, eine intensive Begegnung mit einem Eisbären (Simon Kase) machen muss und immer genau das Gegenteil von dem sagt, was die alte Keifziege eigentlich "Flaschenbier" an den Kopf werfen will. Viele dieser absonderlichen Situationen verdanken sich den Wunschpunkten, die das Sams über und neben seiner Schweinenase hat. Doch bald sind die Punkte alle. Und das Sams muss wieder fort... Dem Weyher Theater ist wieder einmal ein großer Wurf gelungen. Die Darsteller (als Erzähler fungiert Marc Gelhart), die bis auf die beiden Protagonisten in Windeseile in unterschiedliche Rollen schlüpfen müssen, das kompakt-pfiffige Bühnenbild von Hermes Schmid, der auch die Inszenierung übernommen hat, die schrillen Kostüme von Viktoria Theoharova und nicht zuletzt der ohrwurmeske Titelsong "Happy Samstag to you" von Patrick Kuhlmann – alle großen und kleinen Fans des Sams und der Bühne am Kirchweyher Marktplatz sollten sich diesen turbulent-kurzweiligen Spaß in der Vorweihnachtszeit nicht entgehen lassen. Doch Eile ist wie immer geboten: Es gibt nur noch wenige Restkarten für die Aufführung bis Heiligabend, und das gilt für die meisten Wochentage. www.weyhertheater.de WESER KURIER vom 30. November 2013 Das Sams feiert Premiere Weyhe-Kirchweyhe. Ein Publikum, das es vor Begeisterung kaum auf den Sitzen hält, wünscht sich wohl jeder Schauspieler. Die Darsteller des Weihnachtsmärchens im Weyher Theater können sich da nicht beklagen. Mit "Eine Woche voller Samstage" bringen sie ihre Zuschauer außer Rand und Band. Weyhe Seite 3 Ein temperamentvoller Wunscherfüller Ein Publikum, das es vor Begeisterung kaum auf den Sitzen hält, wünscht sich wohl jeder Schauspieler. Die Darsteller des diesjährigen Weihnachtsmärchens im Weyher Theater können sich in dieser Hinsicht nicht beklagen. Mit dem Stück "Eine Woche voller Samstage" bringen sie ihre jungen Zuschauer außer Rand und Band. VON FRIEDERIKE GRÜNDKEN Weyhe-Leeste. Wenn die Kleinsten unter uns mit großen Augen gespannt zur Bühne hinaufschauen, sie mitfiebern und auch mal lieber stehen als sitzen, um alles ganz genau sehen zu können, dann ist Märchenzeit im Weyher Theater. Am Donnerstag feierte dort das diesjährige Weihnachtsmärchen Premiere. Mit Paul Maars traumhafter Geschichte "Eine Woche voller Samstage" erobert nun das freche Sams im Taucheranzug mit feuerroten Haaren und Rüsselnase die Bühne. Als einziger errät der schüchterne Herr Taschenbier, gespielt von Thomas Kahle, dass es sich bei dem sonderbaren Wesen nur um ein Sams (Marco Linke) handeln kann. Ehe er sich versieht, geht es mit zu ihm nach Hause und nennt ihn ab sofort "Papa". Denn: "Wenn einer errät, wer das Sams ist, dem gehört das Sams" - so einfach ist das. Zu Beginn versucht Herr Taschenbier seinen ungebetenen Gast vor seiner dominanten Vermieterin Frau Rotkohl (Nathalie Bretschneider), die immer Lockenwickler im Haar trägt und einen Putzfimmel hat, zu verstecken. Doch in den folgenden sieben Tagen der turbulenten Woche lernt er, mithilfe vom Sams auch mal "Nein" zu sagen - "Was kümmert mich Frau Rotkohl, heute bleibe ich im Bett!". Herr Taschenbier entdeckt seinen eigenen Mut und erkennt die Liebenswürdigkeit des kugelrunden Wirbelwindes. Das Sams singt und reimt gerne. Schule findet es doof, kann aber unheimlich schnell rechnen und mit den blauen Wunschpunkten im Gesicht auch noch Wünsche erfüllen. Immer, wenn sich nun "Papa" Taschenbier etwas wünscht, wird es erfüllt. Mit diesen Eigenschaften erzeugte Marco Linke als Sams am Donnerstag mit Bravour eine komödiantische Kraft, der sich die Kinder sowie ihre schmunzelnden Eltern, Omas und Opas nicht entziehen konnten. Nach dem ersten Akt, als eine kurze Pause angekündigt wurde, hörte man aus mehreren Reihen: "Jetzt schon Pause?" Die Zeit verging wie im Flug. Nach "Pippi Langstrumpf", "Petterson und Findus" sowie "Michel aus Lönneberga" inszenierte Hermes Schmid auch dieses zauberhafte Märchen für das Weyher Theater. Außerdem war er für das farbenfrohe Bühnenbild verantwortlich. Nur der Einteiler des Sams ähnelte eher einem Schlafanzug, und seine Schwimmflossen wurden vermisst - aber das tat dem kindlichen Vergnügen keinen Abbruch. Vor jeder neuen Szene tauchte Marc Gelhart als Erzähler auf und animierte die Kinder beispielsweise dazu, Herrn Taschenbier lautstark zu wecken, was in lautem Gelächter endete. Offene Kindermünder und zahlreiche Lacher ernteten die Protagonisten besonders als Studienrat Groll (Simon Kase) im Klassenzimmer auf einmal ohne Hose dastand. Joachim Börker überzeugte besonders beim älteren Publikum mit seiner Rolle als Herr Oberstein. Sobald Musik erklang, die von Patrick Kuhlmann geschrieben wurde, klatschten alle begeistert mit. Sicherlich tat es den vielen kleinen Zuschauern im Weyher Theater weh, als das Sams seinen Abschied ankündigte. Leider kann es nicht mehr bleiben denn: "Samse bleiben immer nur bis Samstag." Doch es gab auch Trost für die Kinder, als Herr Taschenbier verkündete, wenn das Sams wiederkommt, wünsche er sich, dass es für immer bei ihm bleibt. Durchweg fröhliche und gut gelaunte Gesichter waren nach dem letzten Vorhang zu sehen. Die vielen Besucher trampelten und klatschten vor Begeisterung und schossen Fotos. SONNTAGS-TIPP vom 1. Dezember 2013 Die Papierkugeln auf Platz zwei WEYHE (kra). Ach dieser Herr Groll. Studienrat ist er, und Zucht und Ordnung will er halten, und von einem Sams lässt er sich schon gar nicht auf der Nase tanzen. Glaubt er ganz fest, und ist sich seiner Sache sicher, zumindest bis zur Premiere im Weyher Theater. Das Weihnachtsmärchen stand jetzt erstmals auf dem Programm, 59 Aufführungen werden bis Heiligabend folgen, begeistert gingen die Jungen und Mädchen mit, bei stehenden Ovationen feierten sie hinterher minutenlang das Sams, den Herrn Taschenbier und all die anderen - aber was war nun wirklich die beste Szene? Jene mit dem Herrn Groll? Darüber entschied nicht irgend ein Redakteur, der Sonntags-Tipp bat jemanden um einen Fachkommentar, der erst kürzlich mit dem Sams Bekanntschaft geschlossen hat, und es bewundert. Max nämlich. Fünf Jahre ist er schon, mit Mami Linda Gräber sitzt er in Reihe zwei, und er weiß ganz genau, was gut ist, und was nicht. Die Papierkügelchen vielleicht, die im Büro von Papa Taschenbier durch die Luft fliegen und den Chef in helle Aufregung versetzen? Max runzelt die Stirn. Gelacht hat er schon, gewiss, gelacht hat der ganze Theatersaal. Aber das Witzige ist des oberwitzigen Feind. Und deshalb nennt Max die Büroszene eher an zweiter Stelle, vielleicht auch erst an dritter, so genau will er sich nicht festlegen. Nein, am originellsten findet er das, womit er sich zurzeit am meisten beschäftigt. Er, der in den Kindergarten geht, und dort selbstverständlich schon zu den Großen gehört, er weiß natürlich ganz genau, was das Leben so an Überraschungen bereit hält, und worauf man sich freuen kann. Und muss. Man kommt gar nicht dran vorbei. Genau: Die Schule. Auch das Sams haben sie zur Schule geschickt. Es solle endlich Zucht und Ordnung lernen. Missmutig trottet es in den Klassenraum. Als es dann auch noch auf seinen komischen Anzug angesprochen wird, ist es mit seiner Laune ganz vorbei. Und schon startet das Sams seinen Schabernack. Und ehe sich der Herr Groll versieht, der Studienrat, da ist es geschehen. Da ist - aber das wird hier nicht verraten. Nur noch soviel: Max hat es köstlich amüsiert. Und eines steht ebenfalls fest. Das Sams hat sich auch hier durchgesetzt. Es setzt sich immer durch. Mit Witz, mit Ideen, oder manchmal auch scheinbar zufällig. Ein Stück, das Spaß macht und Mut und das Selbstbewusstsein stärkt. Und es geht die Post ab, wenn Marco Linke als Sams im Taucheranzug über die Bühne tobt. Oder wenn Nathalie Bretschneider als Frau Rotkohl vom Sams gefoppt wird. Wenn Thomas Kahle als Herr Taschenbier durch das Sams lernt, sich gegen andere zu wehren. Wenn Marc Gelhart als Abteilungsleiter im Kaufhaus, Joachim Börker als Herr Oberstein und Simon Kase als Herr Groll keinen Stich mehr sehen, wenn sie sich mit dem Sams anlegen. Termine |