Wi rockt op platt

Bauernhofrockmusical von Sandra Keck
Regie: Marion Zomerland & Arnold Preuß
Musikalische Arrangements & Einstudierung: Nicolas C. Ducci
Premiere: 26.12.09

Berndt Meyer,
Bauer - Rolf-Peter Lauxtermann
Alma Meyer,
seine Frau - Christel Dörnath
Anna Meyer,
deren Tochter - Stephanie Zeitz
Bohle Meyer,
deren Sohn - Yannik Marschner
Radeck,
Meyers Knecht - Christian Strowik
Stine,
Nachbarin - Wilma Welte
Hannes,
ihr Mann - Günther Jaedeke
Klaus Wachsam,
Polizist - Klaus Aden
Schafe
- Lena-Maria Eden, Romina Ferrara, Janina Icken, Tünde Ritter
Schweine
- Sandra Krüger, Claudia Schröder, Heidi Strowik
Hase Romeo
- Kay Watty
Maus
- Romina Ferrara
großer Hahn
- Nicolas C. Ducci
kleiner Hahn
- Rune Opitz
Vamp-Huhn
- Claudia Schröder
Unschuldshuhn
- Tünde Ritter
Huhn Sokrates
- Sandra Krüger
Hofhund Bello
- Marc Gelhart
Kuh Ilse
- Joan Kröher
Kuh Berta
- Heidi Strowik
Fuchs
- Nicolas C. Ducci


Kritiken

WILHELMSHAVENER ZEITUNG vom 28. Dezember 2009

Tierischer Spaß am 2. Weihnachtstag

PREMIERE Aufführung der Niederdeutschen Bühne kam beim Publikum saugut an

Das Ensemble hat das Jahr 2009 dazu genutzt, seine Gesangsqualitäten zu optimieren. Zu hören bei allen Soli und Chordarbietungen.

VON INGA HELLWIG

WILHELMSHAVEN — Wer hätte wohl gedacht, dass am zweiten Weihnachtstag ausgerechnet ein Hase zum Star des Abends wird? In der Weihnachtspremiere der Niederdeutschen Bühne eroberte der in eine süße Maus (Romina Ferrera) verliebte Hase Romeo (Kay Watty), der nicht nur sauber Shakespeare-Texte rezitieren, sondern auch noch herzerweichend singen konnte, die Herzen des Publikums im Sturm. Er war Teil eines Überraschungspaketes, das die Niederdeutsche Bühne in ihrer Wilhelmshavener Erstaufführung des Bauernhofrockmusicals „Wi rockt op platt" für ihre Fans unter der Regie von Arnold Preuß und Marion Zomerland und unter der musikalischen Leitung von Nicolas C. Ducci zum Ausklang der Besinnlichkeit geschnürt hatte.

Überraschung Nummer eins: In dem turbulenten Bauernhofspektakel rund um den Alltag der Bauernfamilie Bernd Meyer (Rolf-Peter Lauxtermann), Alma Meyer (Christel Dörnath) und den Kindern Anna Meyer (Stephanie Zeitz) sowie Bohle Meyer (Yannik Marschner) standen vor allem die Freuden und Nöte der von zahlreichen Zweibeinern gespielten Vierbeiner im Vordergrund. Da wurde geblökt, gegrunzt, gequakt, gekräht, gemuht und miaut was das Zeug hielt.

Überraschung Nummer zwei: Offensichtlich hat das Ensemble der Niederdeutschen Bühne das Jahr 2009 dazu genutzt, seine Gesangsqualitäten zu optimieren. Ausnahmslos alle Soli und Interpretationen bekannter Welthits und auch der Chor der Schäfchen (Lena Maria Eden, Romina Ferrera, Janina Icken, Tünde Ritter) waren nicht nur gut, sondern „saugut".

Um nur einige zu nennen: Vom gegrunzten „Hölp" nach dem Beatles Klassiker „Help" mit dem die Schweine (Sandra Krüger, Claudia Schröder und Heidi Strowik) um Gnade flehten, über den Macho-Hahn Mikel (Nicolas C. Ducci), der seine Hennen (Claudia Schröder, Tünde Ritter und Sandra Krüger) und den kleinen Hahn (Rune Opitz) mit Manslüüd (It's a mens world/James Brown) betörte, bis hin zum Abschiedssong der Kuh Berta (Heidi Strowik) an Knecht Radek (Christian Strowik) auf dem Weg zum Schlachthof „Wein nicht um mich Poppenbüttel" (Don't cry for me Argentina), bei dem man spontan zum Vegetarier werden konnte, wurde das Publikum mitgerissen in eine witzige abwechslungsreiche Show.

Überraschung Nummer drei: Im Gummistiefeln kann man einfach hinreißend aussehen (Stefanie Zeitz). Dass die Story rund um die absolut süß kostümierten Tiere, bei der es um Möhrenschnorrerei der Nachbarin Stine (Wilma Wette) und Ehemann Hannes (Günther Jaedeke), den Hofhund Bello (Marc Gelhard), der lieber eine Katze wäre und der Jagd nach einem „Blitzer" durch Polizist Wachsam (Klaus Aden) ging, etwas verworren blieb, tat dem Erfolg keinen Abbruch. Die Verjüngung des Ensembles durch zahlreiche noch im Schüleralter befindliche Darsteller und Darstellerinnen machte sich sehr positiv bemerkbar und ergänzte sich mit den „alten" Stars zu einem gelungenen Ganzen. Das Musical „Wi rockt op platt" gehört zu dem Besten, was die Niederdeutsche Bühne je auf die Theaterbühne gebracht hat.

WEITERE MITWIRKENDE Bühnenbild: Marion Zomerland; Soufflage: Helga Lauermann; Requisite: Monika Eilers; Maske: Christel Brandt-Jaedeke, Katharina Dittmann, Gabriele Manke, Nathalie Rosum, Meike Zomerland; Kostüme: Helga Lauermann, Heidi Strowik; Bühnenbau: Wolfgang Buttjer Heinz Fuchs; Bühnenmalerei: Thomas Marschner; Bühnentech-nik: Jörg Buse, Werner Dörnath, Manfred Eilers, Heinz Fuchs, Gerd Gelhart, Anne Hertl, Ingo Heuer, Günther Michaels; Beleuchtung: Uwe Freiberg, Detlef Schumann; techn. Disposition: Volker Prielipp, Claudia Schröder; Inspizienz: Anke Schluppkotten; Tontechnik: Thorben Hackstein; Kuh Ilse: Joan Kröher; Vogelscheuche: Ingo Heuer


JEVERSCHES WOCHENBLATT vom 28. Dezember 2009

Rambazamba auf dem Bauernhof

Publikum feiert Musicalpremiere „Wi rockt op platt"

Bauernhofmusical in quicklebendige Szenen gesetzt. Dem schauspielerischen Nachwuchs die Bühne geöffnet.

VON ERNST RICHTER

WILHELMSHAVEN - Der Vorhang des Stadttheaters öffnet sich und gibt die Bühne als ländliche Idylle eines Bauernhofs frei, mit großem Scheunentor, mit Ziehbrunnen, der Tür zum Wohntrakt und gleich gegenüber das stille Örtchen mit einem Herz in der Tür. Das Premierenpublikurn füllt den Theatersaal, es zeigt sich am zweiten Weihnachtsfeiertag ausgeruht vom vorweihnachtlichen Stress und ist bereit, mit der Niederdeutschen Bühne Wilhelinshaven, dem Theater am Meer, „Wi rockt op platt" mitzumachen. Und es geht auch gleich los mit dem Gegackere der Hühner, dem Mähen der Schafe, dem Muh der Kuh, dem Grunzen der Schweine und was sonst noch alles auf so einem Bauernhof kreucht und fleucht.

Arnold Preuß und Marion Zomerland haben das Bauernhof-Rockmusical von Sandra Keck als Wilhelmshavener Erstaufführung in quicklebendige Szenen gesetzt. Wer nun gedacht haben sollte, dass das liebe Vieh nur ein schmückendes Beiwerk ist und die handelnden Personen mit der Bauernfamilie Meyer, dem Knecht, den Nachbarn und einem Polizisten den Ton angeben werden, der hat sich schwer getäuscht. Sie charakterisieren zwar das Alltagsleben auf so einem Bauernhof, mit all seiner Arbeit, den Sorgen. dem Gezänk und auch den Glücksmomenten, doch richtig Rambazainba macht die Tierwelt, rockt, dass die Federn fliegen und das Publikum dazu begeistert rhythmisch in die Hände klatscht.

Nicolas C. Ducci hat als musikalischer Leiter Welthits aus bekannten Musicals und Filmen „vereinnahmt" und, mit neuen Texten versehen, auf den Bauernhof der Meyers losgelassen. Dazu tritt Nicolas C. Ducci selbst als exaltierter Fuchs mit einer parodierenden Solonummer auf; die einen Beifallssturm auslöst und die Produzenten auf diesen Mann aufmerksam machen müssten. Superhits aus Film und Musical wie „Evita", „Cats", „Abba" oder „Titanic" werden zu echten szenischen Ohrwürmern.

Einfach zauberhaft süß, wie sich Hase und Maus (Kay Watty und Romina Ferrara) ineinander verlieben und sich der Gockel eifersüchtig beim Hühnervolk in Szene setzt. Hier und an dieser Stelle muss der Niederdeutschen Bühne gratuliert werden, sie hat mit ihrer Theaterschule dem schauspielerischen Nachwuchs die Bühne geöffnet und dafür den Erfolg mit „Wi rockt op platt" eingeheimst.

Und die Mitwirkenden können singen und rocken, dass die Funken zum Publikum schwungvoll mit Tanz und Gesang überspringen und Freude auslösen. Den Titel - Song „Wi rockt op platt" nimmt das Premierenpublikum mit auf den Heimweg, und „Ik will rut" ist für viele wohl auch ein Herzenswunsch.

Es spielen auf dem Bauernhof Rolf-Peter Lauxtermann wie ein Fels in der Brandung den Bauern Berndt Meyer, Christel Dörnath dessen resolute Bauersfrau Alma, Stephanie Zeitz die wirbelnde und keck agierende Tochter Anna und Yannik Marschner den auf Liebespfaden wandelnden Sohn Bohle Meyer. Dazu gesellen sich Christian Strowik als Knecht Radeck, die Nachbarn Stine und Hannes, interpretiert von Wilma Weite und Günther Jaedeke, sowie der Polizist Klaus Wachsam, den Klaus Aden in stoischer Ruhe verkörpert.

Die weitere Hofbevölkerung von Schafen; Schweinen, Kleintieren, Hund und Federvieh wird prächtig kostümiert dargestellt von Lena-Maria Eden, Romina Ferrara, Janina Icken, Tünde Ritter, Sandra Krüger, Claudia Schröder, Heidi Strowik, Kay Watty, Rune Opitz, Marc Gelhart, Joan Kröher und Ingo Heuer.

Ein guter Rat zum Schluss dieser mitreißenden Fabelmusical: Sollten Sie oder gerade Sie einen miesepetrigen Partner zu Hause haben, dann besorgen Sie sich schnell Eintrittskarten für das Bauernhofmusical „Wi rockt op platt", das wird Wunder bewirken und jedes Mienenspiel aufhellen. Die nächsten Vorstellungen von „Wi rockt op platt" sind am 10., 16., 17., 24, und 31. Januar und dann nochmals am 7. Februar.


Termine

Samstag, 26.12.2009, 20.00 Uhr, Stadttheater
Sonntag, 10.01.2010, 15.30 Uhr, Stadttheater
Sonntag, 10.01.2010, 20.00 Uhr, Stadttheater
Samstag, 16.01.2010, 20.00 Uhr, Stadttheater
Sonntag, 17.01.2010, 20.00 Uhr, Stadttheater
Sonntag, 24.01.2010, 20.00 Uhr, Stadttheater
Sonntag, 31.01.2010, 15.30 Uhr, Stadttheater
Sonntag, 31.01.2010, 20.00 Uhr, Stadttheater
Sonntag, 07.02.2010, 17.00 Uhr, Agnes-Miegel-Schule
Samstag, 08.05.2010, 20.00 Uhr, Theater am Meer
Montag, 10.05.2010, 20.00 Uhr, Theater am Meer

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