De Trooschien Inhalt Als seine Beziehung zu Ella schließlich ganz dem Ende geweiht zu sein scheint, taucht zu guter Letzt das vermisste Stammbuch mitsamt dem Trauschein auf. Natürlich versöhnen sich Ella und Daniel wieder, und während Robert erleichtert ist, seiner Mutter bald die Papiere vorlegen zu können, entschwindet ihm der Grund dafür: Viki entscheidet sich für Bunky. Kritiken WILHELMSHAVENER ZEITUNG vom 29. September 2003 WILHELMSHAVEN - In der ironischen Komödie dreht sich
alles um die Ehe. Viki, die Tochter von Daniel (Klempner) und
Ella Brozowsky, will Muttersöhnchen Robert Knoll heiraten.
Der wiederum darf nur dann das Ja - Wort geben, wenn seine Mutter
den Trauschein der Brozowkys gesehen hat. Den können die
Eltern allerdings nicht finden und kommen ins Grübeln. Haben
sie überhaupt geheiratet? Denn vor deren Trauung kam ihnen
ein geplatzter Kolben in die Quere. Der Vater der verliebten Tochter
würde auch noch einmal heiraten. Nur Ella ist sich nicht
sicher. Sie braucht Bedenkzeit. Daniel scheint nicht mehr der
zu sein, dem sie vor 25 Jahren das Ja - Wort gegeben hat. In der
Zwischenzeit tritt Bunky in das Leben der Brozowkys. Er beginnt
sich für Viki zu interessieren. Während es zwischen
Vikis Eltern kriselt, macht die neugierige Nachbarin Rose Rosenboom
Daniel Avancen. So ist das Chaos vorprogrammiert. Die Rolle des Daniel spielte Heinz Zomerland, der das muffelige
ständig nörgelnde Familienoberhaupt mit viel Biss und
Ironie sehr gut darstellte. Helga Lauermann (Ella) kann man die
überfürsorgliche und unzufriedene Mutter abnehmen. Beschränkt
auf die zickigen" Spitzen gegenüber Daniel lebte
die Rolle auf. Viki, gespielt von Anita Kups, wirkte manchmal
durch ihre noch leicht unsichere Spielweise nicht ganz überzeugend.
Das kann aber auch an der Aufregung zur Premiere liegen. Marc Gelhart mimte den belesenen und impulsiven Landarbeiter.
Die neugierige Nachbarin Rose Rosenboom bzw. Magita Pust darf
auf keinen Fall als Charakter fehlen. Sie war einfach nümmich".
In die Herzen aller Schwiegermütter hat sich Andre Gelhart
als Robert gestammelt. Insgesamt ragten Heinz Zomerland und Andre
Gelhart durch ihr vermeintlich friesisches Temperament aus dem
Ensemble heraus. Das Publikum schien großes Gefallen an
dem Stück De Trooschien" gefunden zu haben: Der
Applaus wollte einfach nicht abreißen. Regie führt Arnold Preuß, der auch das Bühnenbild entwarf. Christel Dörnath soufflierte, die Requisite stellte Monika Eilers zusammen. Ebba Mannott-Kallus ist für die Maske tonangebend, Klaus Panka, Alfred Christoffers und Wolfgang Dörnath sowie Wolfgang Buttjer sind für den Bühnenbau zuständig. Die Bühnenmalerei bewerkstelligte Herbert Ulbrich. Die Bühnentechnik vollbrachten Ewald Brouwer, Werner Dörnath, Manfred Eilers, Gerd Gelhart, Rolf-Peter Lauxtermann und auch Patrick Pust. Für die Beleuchtung sind Uwe Freiberg, Heinz Hitlers und Peter Pfaus zuständig. Die technische Leitung übernahm Manfred Eilers. Inspizientin ist Anke Schluppkotten. Fazit: Jeder, der am Plattdeutsch seine Freude hat, sollte das Stück nicht versäumen. Es lohnt sich. JEVERSCHES WOCHENBLATT vom 7. Oktober 2003 Mit Witz und Ironie aufgeführt Niederdeutsche Bühne startete mit De Trooschien" in die Spielzeit WILHELMSHAVEN/ERI - Mit der neuen Firmierung "Theater am Meer - Niederdeutsche Bühne Wilhelmshaven" startete die plattdeutsche Bühne in die Spielzeit 2003/04. Mit Marion Zomerland und Arnold Preuß stellt sich auch das neue Führungsduo des Niederdeutschen Laientheaters vor. Viel hat sich die Bühne vorgenommen, ansprechende Stücke (wir berichteten) und mehr Publikum, dazu Alten- und Jugendtheater sollen aktuellen Anreiz bieten. Die Eröffnungspremiere ist bereits erfolgreich über die Bühne des Stadttheaters gegangen. Aufgeführt wird die Komödie "DeTrooschien" von Ephraim Kishon, ins Niederdeutsche übertragen von Lore Moor. Allein der Titel der Komödie verrät es: Es geht um Liebe, um Heirat, um ein wenig Techtelmechtel und um heftigen Streit zwischen Mama und Papa. Ganz wie aus dem Leben gegriffen. Nur etwas pointierter von Arnold Preuß als Regisseur auf die Bühne gebracht. Das Publikum hat sein ironisch-witziges Amüsement, das sich so auch bei den lieben Nachbarsleuten abspielen könnte. Das Spektakel um den Trauschein und das Familienbuch eröffnen Helga Lauermann als Ella Brozowsky und Magita Pust als verwitwete Nachbarin Rose Rosenboom, die sich den Rock kürzen lassen will, ganz offensichtlich aber Ellas Mann Daniel, den Klempnermeister Brozowsky, anhimmelt. Temperamentvoll betritt Anita Kups als heiratsfreudige Tochter Viki im rauschenden Brautkleid die Bühne. In 14 Tagen soll Hochzeit sein. Zuvor müssen aber die Formalitäten erledigt werden. Dazu gehört auch der Trauschein von Daniel und Ella, die nun schon 25 Jahre Mann und Frau sind. Doch der Trauschein ist nicht zu finden. So recht können sich Papa und Mama auch nicht an den Hochzeitstag erinnern. So kommt die Komödie in die Gänge. Tochter Viki fleht ihre Eltern an, notfalls ganz schnell den Ehebund mit einer Trauung zu besiegeln. Aber Ella ist widerborstig, will Bedenkzeit, Daniel reagiert und fühlt sich frei wie ein Junggeselle. Da erscheint Robert Knoll, Vikis Verlobter mit Blumenstrauß, verkörpert von André Gelhart. Die Verwirrung wird größer und der Streit zwischen den Eltern drastischer. Ella wirft ihrem Daniel mancherlei vor, was sie in der 25-jährigen Gemeinsamkeit alles so hat ertragen müssen und nennt ihn eine Tyrannen: "Kiek mal Daniel, dat is ja nich slimm, wenn eener een Tyrann is - aver togeven schull he dat tominnst". So kommt es zu heftigen Turbulenzen, die sich noch zuspitzen, als Bunky, junger Mann mit dem Herzen auf dem rechten Fleck, erscheint, dargestellt von Marc Gelhart. Das Publikum ahnt, was passieren wird: Vikis Verlobter segelt achtern aus, obwohl der Trauschein zu aller Überraschung samt Familienbuch doch noch auftaucht. Bunky gewinnt Viki im Handumdrehen, und das streitsüchtige Elternpaar schließt seinen Frieden miteinander. Das Publikum ist von der flüssigen Aufführung angetan und applaudiert kräftig. Heinz Zomerland und Helga Lauermann bringen Witz mit Ironie und klassischem Partnerstreit als Daniel und Ella Brozowsky auf die Bühne. Temperamentvoll beflügeln Marc Gelhart und Anita Kups als Bunky und Viki die Szene. André Gelhart karikiert recht treffsicher als Vikis Verlobter Robert Knoll den Muttersöhnchen-Typ eines stocksteifen Büromachos. Und Magita Pust spielt als Nachbarin die Trümpfe weiblicher Neugierde deftig aus und rundet damit mit Würze die Ensemble-Leistung ab. Das Bühnenbild als gute Stube der Brozowskys entwarf Arnold Preuß, gebaut von Klaus Panka, Alfred Christoffers und Wolfgang Buttjer. Die weiteren Aufführungen im Stadttheater sind am Sonntag, 12. Oktober, um 15.30 und 20 Uhr, am Sonntag, 19. Oktober, um 20 Uhr und am Sonntag, 26. Oktober, ebenfalls Beginn um 20 Uhr. zurück |