För de Katt Inhalt Kritiken WILHELMSHAVENER ZEITUNG vom 9. April 2002 Nach zehntägiger krankheitsbedingter Verschiebung der Premiere konnte auch der wieder genesene Darsteller Horst Karstens als Gerd Tapken auf der Bühne stehen. Mit einem gezielten Schuss nimmt in "För de Katt" das Schicksal gleich zu Beginn seinen Lauf. Gerd Tapken (Horst Karstens) erschießt den Kater "Peter" von Wirtsfrau Katrin Geerken (Karin Heyel),
weil dieser angeblich seine Küken gefressen hat. Tapken fordert Schadenersatz für das Federvieh, ebenso wie Katrin Geerken für ihren Kater. Es kommt zum Eklat,
der auch Katerstimmung bei den heimlich verlobten Kindern der Streithähne, Meta Geerken (Martina Jahn) und Peter Tapken (Marc Gehlhard), auslöst.
Die Verliebten geraten ebenso wie ihre Eltern in einen folgenreichen Streit, in den sich auch noch der trinkfreudige Auktionator Mählmann (Walter Bleckwedel),
der liebestolle Steuerberater Paul Kruse (Nicolas C. Ducci), Mühlenknecht Frerk (Claus Miehlke) sowie die Magd Fieken (Christel Dörnath) einmischen.
Als dann Katrin Geerken auch noch von einem mit Vater Tapken ausgehandelten Grundstückskauf zurücktritt, scheint die Situation zu eskalieren. Unterhaltend, herzerfrischend und sympathisch bot das Ensemble seinem Publikum charmantes Boulevardtheater. Die Komödie wurde zusätzlich von einem sehr aufwändigen Bühnenbild,
das den Ort des Geschehens, den Mühlenhof zeigte, bereichert. Am Ende wird natürlich alles wieder gut, nachdem es eine überaus unerwartete Wendung in Sachen "Kater" gibt.
Das Publikum hatte am Ende der Vorstellung keinen Grund für Katzenjammer und spendete verdienten Beifall. Die weiteren Mitwirkenden: Souffleuse Ebba Mannott Kallus, Maske Christel Brandt Jaedeke, Requisiten Marianne Karstens, Bühnenbau Günter Schwerf, Horst Vollbrecht, Bühnentechnik Werner Dörnath, Gerd Gelbart, Manfred Eilers, Günter Michaels, Bühnenmalerei Herbert Ulbrich, Bühnenbild Roswitha Wunderlich, Beleuchtung Peter Pfaus, Uwe Freiberg, Technische Leitung Harald Schmidt, Inspizienz Anne Hillers. JEVERSCHES WOCHENBLATT vom 10. April 2002 Klassischer Schwank ist jung geblieben Niederdeutsche Bühne am Stadttheater spielt zum Saisonschluss "För de Katt" von August Hinrichs VON ERNST RICHTER WILHELMSHAVEN - Mit dem bewährten plattdeutschen Schwank "För de Katt" von August Hinrichs beschließt die Niederdeutsche Bühne am Stadttheater Wilhelmshaven die Spielzeit 2001/2002. Am Sonntag war Premiere im Stadttheater, die eigentlich bereits am 28. März über die Bühne gehen sollte. Horst Karstens war erkrankt, und Rolf Peter Lauxtermann wollte die Rolle des Gerd Tapken übernehmen. Doch dann war Horst Karstens schneller als erwartet wieder fit und spielte mit Bravour den Part des Gerd Tapken. Die Niederdeutsche Bühne Wilhelmshaven brachte diese klassische Bauernkomödie bereits in der Spielzeit 1963/64 heraus. Zur Erinnerung: Unter der Regie von Rudolf Sang spielten Günter Boye, Enno Buß, Erika Kaebe,
Helga Hinrichs, Karl-Heinz Herpel und Annemarie Beermann. Die Regie der neuen Einstudierung übernahm Roswitha Wunderlich, die auch für das hübsch anzuschauende Bühnenbild zuständig ist, dem das Premierenpublikum den ersten Applaus zollte.
Da ist die Pension "Zum Mühlenhof" mit Hausgarten und daneben dreht sich eine intakte Windmühle, dazwischen der Durchblick auf ein wogendes Kornfeld, an dessen Rand Mohnblüten leuchten. Doch drinnen in der Pension führt Karin Heyel als Wirtsfrau Katrin Geerken vom Mühlenhof ein strenges Regiment. Das bekommt nicht nur ihre liebreizende Tochter Meta zu spüren, die von Martina Jahn temperamentvoll dargestellt wird.
Da hat vor allem die resolute Wirtsfrau ihren Nachbarn Gerd Tapken im Visier. Der soll ihre Katze abgeknallt haben, als sich diese wieder in seinem Hühnerstall gütlich tun wollte. Nun fordert Tapken finanzielle Entschädigung für drei Hühner,
und die Wirtsfrau macht die Gegenrechnung von 200 Mark für die getötete Katze auf. Der viel Heiterkeit auslösende Krach weitet sich zur gerichtlichen Klageschrift aus, die der Auktionator Mählmann abfassen soll, der von Walter Bleckwedel mit viel Komik gespielt wird. Besonders als er zu nächtlicher Stunde volltrunken herumtorkelt
und mit der Schubkarre abtransportiert werden muss. Ohne Liebe geht es bei keinem Bauernstück ab. Peter Tapken, Sohn des unerschrockenen Nachbarn, verkörpert von Marc Gelbart, liebt der Wirtsfrau Töchterlein Meta und gerät vor Eifersucht toll in Rage,
als der Steuerberater Paul Kruse, den Nicolas C. Ducci spielt, aus der Stadt aufkreuzt und ebenfalls mehr als ein Auge für die Deern Meta übrig hat. Es kommt zu nächtlichen Turbulenzen, bei denen der Mühlenknecht Frerk, dargestellt von Claus Miehlke, und Fieken, der Magd vom Mühlenhof, die von Christel Dörnath personifiziert wird, tüchtig mitmischen.
Am Ende versöhnt sich die Wirtsfrau vom Mühlenhof mit ihrem aufgebrachten Nachharn; Meta und Peter kriegen sich und alle anderen sind es zufrieden, das Malheur war je nur för de Katt. Die Spielfreude des Ensembles übertrug sich auf das Publikum, das sich unbeschwert über 90 flotte Spielminuten auslachen konnte. Meinte eine Besucherin zur Pause: "So gelacht haben wir sehr lange nicht mehr".
Besonders Karin Heyel als Wirtsfrau und Horst Karstens als Nachbar zogen die Schau mit ihren drastischen Dialogen zur Freude der Zuschauer ab. Man amüsierte sich über Walter Bleckwedel als Auktionator und Nicolas C. Ducci,
den verunsicherten Steuerberater. Das gesamte Ensemble bewies Spielwitz unter der Regie von Roswitha Wunderlich, die keine Langeweile aufkommen ließ. Viel Spaß erwartet die Besucherinnen und Besucher der weiteren Aufführungen. In der Spielzeit 2002/2003 begeht die Niederdeutsche Bührie im September ihr 70 jähriges Jubiläum. Entsprechend soll der Spielplan ausfallen. Das Jubiläum wird mit einer großen Veranstaltungswoche vom 16. bis 22. September im Pumpwerk gefeiert.
Die Spielzeit beginnt dort auch mit dem Musical "Große Freiheit Nr. 7" nach dem Film von Helmut Käutner. |