Dat Kuppelwief

Komödie von Thornton Wilder
Niederdeutsch von Heide Tietjen
Regie: Bernd Poppe
Premiere: 29.09.07

Hermann Vennemöller,
Kaufmann in - Arnold Preuß
Cornelius Wacker,
Handlungsgehilfe - Marc Gelhart
Adalbert Tappe,
Handlungsgehilfe - André Gelhart
Andreas Stock,
Handlungsgehilfe - Harald Schmidt
Ambrosius Kemper,
ein Künstler - Nicolas C. Ducci
Jan Semmler,
ein Barbier - Ben Kleen
Rudolf,
Kellner - Jens-Uwe Jensen
August,
Kellner - Christian Strowik
Ein Lohnkutscher
- Rolf-Peter Lauxtermann
Frau Dolly Lewin,
Heiratsvermittlerin - Marion Zomerland
Fräulein Flora von Hollen
- Roswitha Wunderlich
Frau Helene Melloh,
Putzmacherin - Christel Dörnath
Minnie Fehrs,
ihre Assistentin - Fenja Strowik
Edelgard,
Vennemöllers Nichte - Gabriele Manke
Trude,
Vennemöllers Haushälterin - Hildegard Steffens
Frl. von Hollens Köchin
- Sandra Krüger


Inhalt

Der Kaufmann Hermann Vennemöller ist nun seit einigen Jahren Witwer. Doch langsam keimt in ihm doch das Verlangen, sich neu zu binden. Außerdem hätte eine Gemahlin den Vorteil, sich auf preiswertere Weise um den Haushalt zu kümmern als es Personal täte. Deswegen hat er die Heiratsvermittlerin Dolly Lewin engagiert, um ihm bei der Partnersuche zu helfen. Eine heiße Anwärterin stellt die Hutmacherin Helene Melloh dar, der er am Nachmittag zum wiederholten Male die Aufwartung machen möchte. In der Zwischenzeit soll sein Handlungsgehilfe Cornelius Wacker auf den Laden acht geben; dazu befördert er ihn eigens zum ersten Kommis. Da Vennemöllers Nichte Edelgard sich in den brotlosen Künstler Ambrosius Kemper verguckt hat, will er sie zu Fräulein Flora von Hollen nach Bremen schicken, damit ihr der Maler nicht mehr in die Quere kommen kann.

von links: Edelgard (Gabriele Manke), Cornelius Wacker (Marc Gelhart), Hermann Vennemöller (Arnold Preuß) und Jan Semmler (Ben Kleen)

Bei den Reisevorbereitungen erlebt Cornelius seinen Chef wieder von der besonders grantigen, aber leider auch gewohnten Seite. Als dessen langjähriger Barbier Jan Semmler nicht so will wie er, setzt er ihn kurzerhand vor die Tür.

Cornelius Wacker (Marc Gelhart)

Für Cornelius eine weitere Bestätigung dafür, dass er am einfachsten schlichtweg jeden Befehl des cholerischen Vennemöllers ausführen sollte, um jedem Konflikt aus dem Wege zu gehen.

von links: Hermann Vennemöller (Arnold Preuß), Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Adalbert Tappe (André Gelhart)

Bevor Vennemöller fein herausgeputzt sich aufmacht Richtung Bremen, bläut er seinem Gehilfen und dem Lehrling Adalbert Tappe noch einmal genauestens ein, dass sie auf den Laden aufpassen sollen, da er im Begriff ist, seine neue Ehefrau zu erobern. Den nett gemeinten Glückwunsch zu dieser Entscheidung von Cornelius will Vennemöller jedoch nicht hören. Den Handschlag schlägt er ihm aus und schickt die beiden wieder zurück in den Laden.

von links: Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Hermann Vennemöller (Arnold Preuß)

Ehe Cornelius wieder in den Laden abtaucht, wagt er die Frage, ob der erste Kommis einmal in der Woche einen freien Abend bekäme.

von links: Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Hermann Vennemöller (Arnold Preuß)

Doch die heftige Reaktion Vennemöllers lässt keinen Zweifel daran, dass die Chancen auf einen solchen freien Abend eher schlecht stehen.

von links: Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Hermann Vennemöller (Arnold Preuß)

Also verkriecht sich Cornelius lieber wieder und übt Gehorsam wie gehabt.

von links: Adalbert Tappe (André Gelhart) und Cornelius Wacker (Marc Gelhart)

Nachdem Vennemöller sich auf den Weg gemacht hat, kommen Adalbert und Cornelius wieder hervorgekrochen. Cornelius ist äußerst unzufrieden: Nicht nur, dass er nur vom ersten Kommis zum ersten Kommis "befördert" wurde - er bekommt noch nicht mal mehr Rechte als zuvor. Dabei ließ Vennemöller die beiden bisher nicht mal aus dem Auge, wenn sie an den wenigen freien Tagen in die Kirche gehen. Doch da kommt Cornelius ein genialer Einfall: wenn Vennemöller aus dem Haus ist, sollte man die Gelegenheit nutzen und endlich zu Leben beginnen, die Luft der Freiheit schnuppern, kurzum: nach Bremen reisen! Allerdings braucht man dafür etwas Geld - wirklich viel kann Adalbert nicht dazu beisteuern.

von links: Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Adalbert Tappe (André Gelhart)

Zu Recht fragt Adalbert, wie sie den Laden unbeaufsichtigt zurücklassen können. Cornelius sieht da gar kein Problem, schließlich haben die beiden bereits Erfahrung mit den unten eingelagerten Dosentomaten und ihren Explosionen bei Überreife. Daher will Cornelius einige Teelichte unter die Dosen stellen und so dafür sorgen, dass sich für die nächsten 24 Stunden kein Mensch in die Nähe des Ladens traut.

von links: Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Adalbert Tappe (André Gelhart)

Adalbert ist sehr skeptisch. Doch Cornelius versucht ihn mit seiner Euphorie anzustecken. Endlich gutes Essen und Abenteuer und jede Menge Gefahr!

von links: Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Adalbert Tappe (André Gelhart)

Der wichtigste Grund ist jedoch, endlich die Bekanntschaften mit Frauen zu machen. Immerhin wird es für Cornelius langsam Zeit, deswegen will er nicht eher wieder zurückkehren, bis jeder eine Frau geküsst hat.

von links: Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Adalbert Tappe (André Gelhart)

Für Adalbert hat das noch keine Eile, doch es gelingt Cornelius ihn zu überzeugen. Beide verschwinden wieder in den Laden, und schon kurze Zeit später fliegen ihnen die ersten Dosen um die Ohren.

von links: Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Adalbert Tappe (André Gelhart)

Schon bald darauf laufen die beiden fein herausgeputzt fernab von Heppens durch die Straßen, allerdings auch noch ganze 5 Kilometer von Bremen entfernt. Durch eine Unachtsamkeit sind die Adalbert und Cornelius zu früh aus dem Zug ausgestiegen.

von links: Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Adalbert Tappe (André Gelhart)

Alle Vorwürfe, dass Adalbert die Schilder nicht richtig beachtet habe, nützen Cornelius nichts, denn immerhin ist er treudoof mit ausgestiegen. Es hilft nichts - den restlichen Weg müssen die beiden zu Fuß zurücklegen.

von links: Adalbert Tappe (André Gelhart) und Cornelius Wacker (Marc Gelhart)

Als die beiden es tatsächlich doch noch nach Bremen schaffen, erspähen sie zwei Frauen in einem Hutladen. Somit scheinen die ersten Versuchsobjekte für das Küssen gefunden zu sein. Vorsichtig schauen sie in den Hutladen hinein.

von links: Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Adalbert Tappe (André Gelhart)

Die Luft scheint rein - und die Frauen verschwunden. Die passende Gelegenheit, um erstmal die Lage zu sondieren.

von links: Adalbert Tappe (André Gelhart) und Cornelius Wacker (Marc Gelhart)

Vorsichtig und neugierig schleichen die Jungs herein.

von links: Adalbert Tappe (André Gelhart) und Cornelius Wacker (Marc Gelhart)

Gerade, als sie den Laden sorgfältig inspizieren wollen, hören sie von draußen ein wohlbekanntes Räuspern. Ein Blick durchs Fenster lässt niemanden erkennen, doch als Cornelius und Adalbert aus dem Laden gehen um nachzusehen, müssen sie schockiert feststellen, dass ihr cholerischer Chef Vennemöller sich ausgerechnet vor dem Hutladen auf einer Parkbank niedergelassen hat. Sie entscheiden sich, nun erst recht vorerst in dem Hutladen zu bleiben.

Cornelius Wacker (Marc Gelhart)

Deshalb macht sich Cornelius vorsorglich Gedanken, was er Frau Melloh, der Besitzerin des Hutladens entgegnet, wenn sie wieder auftauchen sollte. Er entscheidet sich für eine weltmännische Begrüßung und der Begründung, auf der Suche nach einem Hut zu sein.

von links: Helene Melloh (Christel Dörnath), Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Adalbert Tappe (André Gelhart)

Frau Melloh lässt nicht lange auf sich warten und erscheint wieder aus ihrer Werkstatt. Trotz seiner "Generalprobe" ist Cornelius doch stark verunsichert, was nicht zuletzt an Frau Mellohs temperamentvollen Wesen liegen mag.

von links: Helene Melloh (Christel Dörnath), Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Adalbert Tappe (André Gelhart)

Cornelius fängt sich jedoch wieder und bemüht sich wie geplant um einen seriösen Eindruck. Leider ist Adalbert wieder einmal nicht ganz auf der Höhe und spielt das Spiel nur schwerfällig mit.

von links: Helene Melloh (Christel Dörnath), Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Adalbert Tappe (André Gelhart)

Doch ein paar gezielte Fußtritte kurbeln Adalberts Verstand kurzzeitig an.

von links: Helene Melloh (Christel Dörnath), Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Adalbert Tappe (André Gelhart)

So glaubt Helene Melloh den beiden tatsächlich, sie seien auf der Suche nach einigen Hüten.

von links: Helene Melloh (Christel Dörnath), Adalbert Tappe (André Gelhart) und Cornelius Wacker (Marc Gelhart)

Während Cornelius im Gespräch mit Helene Melloh versucht eine ungezwungene Atmosphäre zu zaubern, verdonnert er Adalbert zum Wachposten am Schaufenster. Cornelius berichtet, dass er aus Heppens kommt. Dabei gerät er ins Schwärmen - jedoch weniger für Heppens als vielmehr für die bezaubernde Helene Melloh.

von links: Adalbert Tappe (André Gelhart), Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Helene Melloh (Christel Dörnath)

Daher trifft ihn auch fast der Schlag, als sie ihm berichtet, dass sie Hermann Vennemöller aus Heppens kenne.

von links: Adalbert Tappe (André Gelhart), Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Helene Melloh (Christel Dörnath)

Der Frage, ob Adalbert und Cornelius Hermann Vennemöller gleichfalls kennen, versuchen beide aus dem Wege zu gehen. Als Adalbert jedoch Alarm schlägt, dass Vennemöller im Begriff ist, den Laden in Begleitung von Dolly Lewin zu betreten, suchen sich die Jungs schnell Verstecke in dem bunten Laden. Adalbert landet unter dem Tisch, während sich Cornelius im Wandschrank versteckt. Im selben Moment rauscht Vennemöller zu seinem Aufwartungsbesuch herein. Helene gelingt es, ihn und Dolly in ihre Werkstatt zu locken, damit Adalbert und Cornelius freie Bahn haben.

von links: Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Adalbert Tappe (André Gelhart)

Adalbert versteht die Situation als Aufforderung, schnell das Weite zu suchen.

von links: Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Adalbert Tappe (André Gelhart)

Doch Cornelius hat sich bereits in Helene verguckt und denkt gar nicht daran zu flüchten.

von links: Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Adalbert Tappe (André Gelhart)

Allerdings macht ihm das viele Damenparfüm auf den Damenmänteln im Kleiderschrank zu schaffen...

von links: Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Adalbert Tappe (André Gelhart)

...und somit wird er von heftigen Niesattacken heimgesucht.

Cornelius Wacker (Marc Gelhart)

Doch auch dies kann seiner frisch entdeckten Begeisterung für das weibliche Geschlecht keinen Abbruch tun.

von links: Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Adalbert Tappe (André Gelhart)

Somit steht sein Entschluss fest: Die Heimreise nach Heppens verzögert sich auf unbestimmte Zeit.

von links: Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Adalbert Tappe (André Gelhart)

Nach gutem Essen und Ansätzen von Abenteuer bliebe nur noch ein entscheidendes Ziel, ehe Cornelius heimreisen könne. Adalbert kann nicht fassen dass Cornelius tatsächlich Helene küssen möchte. Aber Cornelius konfrontiert ihn mit der Erkenntnis, dass sich Jedermann auf der Welt rechts und links durchs Leben küsse.

von links: Dolly Lewin (Marion Zomerland) und Cornelius Wacker (Marc Gelhart)

Weiter kann Cornelius seine Schilderungen nicht ausführen, da Dolly Lewin hereinkommt. In der Hoffnung, sie könnte ihn vielleicht übersehen, schleicht er sich stocksteif in den Kleiderschrank. Wirklich unauffällig ist dies jedoch nicht, weshalb ihn Dolly zur Rede stellt.

von links: Dolly Lewin (Marion Zomerland) und Cornelius Wacker (Marc Gelhart)

Dolly zeigt sich erstaunt, als sie entdeckt, dass auch Adalbert sich in dem Hutladen versteckt hat. Sie zeigt sich jedoch sehr erfreut als Cornelius ihr seine Verehrung für Helene Melloh gesteht. Sie empfiehlt ihm trotzdem, sich vorerst wieder in den Schrank zurückzuziehen, da Vennemöller aus der Werkstatt wiederzukommen droht.

von links: Minnie Fehrs (Fenja Strowik), Helene Melloh (Christel Dörnath), Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Adalbert Tappe (André Gelhart)

Aber auch das Versteck nutzt wenig, als Minnie in Vennemöllers Beisein einen Mantel aus dem Schrank entnehmen will, erschrickt sie sich, als sie dort einen Mann entdeckt. Dolly versucht das Schlimmste abzuwenden und verschließt schnell die Tür, ehe Vennemöller Cornelius erkennt, aber das Misstrauen des Kaufmanns gegenüber Helene Melloh wächst immer mehr. Immerhin berichtet sie, dass sie Cornelius kennt, und Dolly fügt hinzu dass er in Bremen als herzensbrechender Abenteurer bekannt sei. Während Helenes Begeisterung für Cornelius dadurch steigt, kocht Vennemöllers Wut über, bis er schließlich davoneilt. Zum Abschied gibt Dolly Helene noch den Tipp, die Chancen zu nutzen, die sich in ihrem Laden verstecken. Das tut Helene auch und setzt Cornelius sanft unter Druck. Wenn er tatsächlich so reich und bekannt ist, dann solle er doch die beiden Damen zum Essen ausführen.

von links: Minnie Fehrs (Fenja Strowik), Helene Melloh (Christel Dörnath), Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Adalbert Tappe (André Gelhart)

Das sieht die ohnehin schon knapp bemessene Kalkulation von Adalbert und Cornelius allerdings nicht vor, doch verwehren können sie sich dem Vorschlag auch nur schlecht.

von links: Minnie Fehrs (Fenja Strowik), Helene Melloh (Christel Dörnath), Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Adalbert Tappe (André Gelhart)

Denn Helene hat auch Bekannte bei der Polizei und kann somit dafür sorgen, dass Adalbert und Cornelius hinter Gittern landen.

von links: Minnie Fehrs (Fenja Strowik), Cornelius Wacker (Marc Gelhart), Helene Melloh (Christel Dörnath) und Adalbert Tappe (André Gelhart)

Der alternative Vorschlag, statt in die vornehme "Harmonie" ins Bahnhofsrestaurant zu gehen, kommt bei Helene nicht gut an. So bittet sie die beiden hinaus und entscheidet mit Minnie allein essen zu gehen.

von links: Minnie Fehrs (Fenja Strowik), Helene Melloh (Christel Dörnath), Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Adalbert Tappe (André Gelhart)

Diese Entscheidung wiederum gefällt Cornelius nicht, da er den Abend schon gerne mit Helene verbringen möchte. Das nimmt sie ihm aufgrund seines wenig überzeugenden Lächelns nicht ab. Deswegen verlangt sie, dass Cornelius und Adalbert singen, um sie umzustimmen.

von links: Minnie Fehrs (Fenja Strowik), Helene Melloh (Christel Dörnath), Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Adalbert Tappe (André Gelhart)

Doch ähnlich wie das Geld ist auch das Gesangstalent dünn gesät bei Adalbert und Cornelius, und das richtige Lied will ihnen auch nicht einfallen.

von links: Minnie Fehrs (Fenja Strowik), Helene Melloh (Christel Dörnath), Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Adalbert Tappe (André Gelhart)

Als Cornelius den Kaktus sieht, den Vennemöller für Helene mitgebracht hat, fällt ihm das passende Lied ein.

von links: Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Adalbert Tappe (André Gelhart)

Nach anfänglichen Schwierigkeiten singen Adalbert und Cornelius gemeinsam "Mien lütten grönen Kaktus".

von links: Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Adalbert Tappe (André Gelhart)

Sogar eine Art Choreografie entsteht aus der wachsenden Inbrunst der beiden.

von links: Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Adalbert Tappe (André Gelhart)

Für Kostüme ist in dem Hutladen auch ausreichend gesorgt...

von links: Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Adalbert Tappe (André Gelhart)

...und für die Requisiten hat ja Vennemöller gesorgt.

von links: Minnie Fehrs (Fenja Strowik), Helene Melloh (Christel Dörnath), Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Adalbert Tappe (André Gelhart)

Tatsächlich sind Helene und Minnie von der kleinen Showeinlage begeistert. Mit einer Freudenträne im Auge zeigt sich Helene erweicht und stimmt dem Gang zum Café "Harmonie" wieder zu. Auch Cornelius und Adalbert sind glücklich - bis ihnen wieder einfällt dass sie überhaupt kein Geld für solche Unternehmungen haben.

von links: Minnie Fehrs (Fenja Strowik), Adalbert Tappe (André Gelhart), Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Helene Melloh (Christel Dörnath)

Trotzdem finden sich die vier Verliebten schon wenig später in der "Harmonie" ein. Von dem edlen Ambiente sind vor allem die Damen bezaubert. Doch Cornelius kann sich wegen der drohenden Kosten nach wie vor nicht dazu durchringen, wirklich dort zu speisen. Deshalb gibt er auch vor, heiser zu sein, als Helene ihn bitte, den Ober zu rufen. Für Helene kein Hindernis - also bittet sie Adalbert, dies zu erledigen.

von links: Minnie Fehrs (Fenja Strowik), Adalbert Tappe (André Gelhart), Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Helene Melloh (Christel Dörnath)

Besonders pfiffig ist Adalbert auch in dieser Situation nicht und ruft mit wachsendem Mut den Ober herbei. Das ist zuviel für den verzweifelnden Cornelius!

von links: Adalbert Tappe (André Gelhart), Minnie Fehrs (Fenja Strowik), Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Helene Melloh (Christel Dörnath)

Wütend geht er auf Adalbert los...

von links: Minnie Fehrs (Fenja Strowik), Helene Melloh (Christel Dörnath), Adalbert Tappe (André Gelhart) und Cornelius Wacker (Marc Gelhart)

...und geht ihm an die Gurgel.

von links: Minnie Fehrs (Fenja Strowik), Rudolph (Jens-Uwe Jensen), Helene Melloh (Christel Dörnath), Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Adalbert Tappe (André Gelhart)

Viel Zeit bleibt ihm dafür nicht, denn schon taucht der Oberkellner Rudolph auf, um die Bestellung aufzunehmen. In ihrer großzügigen Art lässt Helene Minnie die Wahl. Aufgrund der atemberaubenden Preise traut sich die junge Hutmacherin jedoch nicht, nach Lust und Laune zu bestellen und gibt sich daher mit einem Glas Milch und Sardinen auf Toast zufrieden.

von links: Minnie Fehrs (Fenja Strowik), Rudolph (Jens-Uwe Jensen), Helene Melloh (Christel Dörnath), Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Adalbert Tappe (André Gelhart)

Für Cornelius klingt die Bestellung gerade noch finanzierbar. Nach einem kräftigen Lob für soviel Vernunft bestellt auch er für sich und Adalbert nur zwei Glas Bier, etwas Käse und Brot. Helenes Vorstellung von einem feudalen Menü entspricht das jedoch nicht ganz.

von links: Minnie Fehrs (Fenja Strowik), Rudolph (Jens-Uwe Jensen), Helene Melloh (Christel Dörnath), Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Adalbert Tappe (André Gelhart)

Mit der suggestiven Frage, ob Minnie schon einmal Fasan gegessen hat, kurbelt sie den Bestellreigen auf's Neue an. Da Minnie verneint, stellt Helene im Nu die perfekte Menüfolge zusammen.

von links: Minnie Fehrs (Fenja Strowik), Rudolph (Jens-Uwe Jensen), Helene Melloh (Christel Dörnath), Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Adalbert Tappe (André Gelhart)

Bei der Bestellung haut es Cornelius jedoch fast die Füße weg. Die Chance, diesen Abend bezahlen zu können, rückt immer weiter weg.

von links: Minnie Fehrs (Fenja Strowik), Rudolph (Jens-Uwe Jensen), Helene Melloh (Christel Dörnath), Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Adalbert Tappe (André Gelhart)

Doch auch Adalbert scheint sich auf das von Helene erwählte Essen zu freuen. Daher denkt sich Cornelius: Wenn schon untergehen, dann wenigstens prunkvoll!

von links: Minnie Fehrs (Fenja Strowik), Rudolph (Jens-Uwe Jensen), Helene Melloh (Christel Dörnath), Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Adalbert Tappe (André Gelhart)

So bestellt er voll Leidenschaft von der Eiscreme bis zum Champagner alles, was ihm auf der Speisekarte in die Quere kommt...

von links: Minnie Fehrs (Fenja Strowik), Rudolph (Jens-Uwe Jensen), Helene Melloh (Christel Dörnath), Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Adalbert Tappe (André Gelhart)

...was in seinem Wunsch nach einer Zigeunerkapelle gipfelt.

von links: Adalbert Tappe (André Gelhart) und Cornelius Wacker (Marc Gelhart)

Während sich die Damen etwas frisch machen gehen, zergehen Adalbert und Cornelius in der Sorge, wie sie dieses Abenteuer nur überstehen sollen.

von links: Minnie Fehrs (Fenja Strowik), Cornelius Wacker (Marc Gelhart), Adalbert Tappe (André Gelhart), Helene Melloh (Christel Dörnath) und August (Christian Strowik)

Doch auch hierfür bleibt keine Zeit, denn nicht nur die Frauen tauchen wieder auf, sondern auch der Kellner August, der den Champagner für den Herrn Bürgermeister heranbringt. Helene lässt sich jedoch nicht von der Annahme abbringen, es handele sich um ihre Bestellung. Während August wimmernd zusammenbricht, verlangt sie von Cornelius, dass er die Flasche öffnet. Dieser feierliche Moment muss mit einer Rede von Adalbert besiegelt werden.

von links: Minnie Fehrs (Fenja Strowik), Cornelius Wacker (Marc Gelhart), Adalbert Tappe (André Gelhart), Helene Melloh (Christel Dörnath) und August (Christian Strowik)

Sein Loblied auf die Frauenwelt kann Cornelius nur bekräftigen.

von links: Minnie Fehrs (Fenja Strowik), Cornelius Wacker (Marc Gelhart), Adalbert Tappe (André Gelhart), Helene Melloh (Christel Dörnath) und August (Christian Strowik)

Helene ist sogar so gerührt von Adalberts Ansprache, dass in ihr Muttergefühle geweckt werden.

von links: Minnie Fehrs (Fenja Strowik), Cornelius Wacker (Marc Gelhart), Adalbert Tappe (André Gelhart), Helene Melloh (Christel Dörnath) und August (Christian Strowik)

Darum möchte Helene ihm auch partout einen Kuss geben, und schon taumelt Adalbert entgeistert davon, während sich bei Cornelius Eifersucht breit macht.

von links: August (Christian Strowik), Rudolph (Jens-Uwe Jensen), Helene Melloh (Christel Dörnath) und Cornelius Wacker (Marc Gelhart)

Helene juckt indes das Tanzbein, doch Cornelius ist zu schüchtern, um ihr wenigstens auf diese Weise näher zu kommen. Da sie von den aufregenden Geschichten um Cornelius verunsichert zu sein scheint, will er beruhigend auf sie einwirken, doch da tritt Rudolph wieder heraus, um den Tisch zu decken.

von links: Minnie Fehrs (Fenja Strowik), Adalbert Tappe (André Gelhart), Helene Melloh (Christel Dörnath), Andreas Stock (Harald Schmidt), August (Christian Strowik), Rudolph (Jens-Uwe Jensen) und Cornelius Wacker (Marc Gelhart)

Die Begründung, dass der Tisch reserviert sei ist für die energische Helene nicht wichtig. Deshalb fordert sie Cornelius auf, aus Protest den Tisch umzuschmeißen.

von links: Minnie Fehrs (Fenja Strowik), Adalbert Tappe (André Gelhart), Helene Melloh (Christel Dörnath), Andreas Stock (Harald Schmidt), August (Christian Strowik), Rudolph (Jens-Uwe Jensen) und Cornelius Wacker (Marc Gelhart)

Nach anfänglichem Zögern kann sich Cornelius doch noch dazu durchringen, seinen Mann zu stehen und den Tisch zu Fall zu bringen.

von links: Minnie Fehrs (Fenja Strowik), Adalbert Tappe (André Gelhart), Helene Melloh (Christel Dörnath), Andreas Stock (Harald Schmidt), August (Christian Strowik), Rudolph (Jens-Uwe Jensen) und Cornelius Wacker (Marc Gelhart)

Rudolph und August geraten darüber mächtig in Wallung und stellen mit Bestimmtheit den Tisch wieder auf. Doch das Spiel wiederholt sich noch ein paar Mal.

von links: Minnie Fehrs (Fenja Strowik), Helene Melloh (Christel Dörnath), Andreas Stock (Harald Schmidt), Adalbert Tappe (André Gelhart), Rudolph (Jens-Uwe Jensen),August (Christian Strowik) und Cornelius Wacker (Marc Gelhart)

Somit bleibt den beiden Kellnern nichts anderes übrig als einen Paravent zwischen den beiden Tischen aufzubauen. Auch das wollen die jungen Pärchen natürlich nicht, aber als Adalbert erkennt, dass Vennemöller am Café ankommt, zieht Cornelius es doch vor, sich bei dem Personal zu entschuldigen und den Sichtschutz aufbauen zu lassen.

von links: Minnie Fehrs (Fenja Strowik), Adalbert Tappe (André Gelhart), Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Helene Melloh (Christel Dörnath)

Und schon kommt Vennemöller nach draußen und schnauzt in seiner bekannten Art rum. Zwar hatte er Andreas ausdrücklich aufgefordert, die Terrasse für ihn freizuhalten, was dank der jungen Meute misslungen ist. Da es Vennemöller auch kaum auf seinen Platz hält, sterben Adalbert und Cornelius tausend Tode, während sich die Damen unbekümmert amüsieren.

von links: Minnie Fehrs (Fenja Strowik), Adalbert Tappe (André Gelhart), Andreas Stock (Harald Schmidt), Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Helene Melloh (Christel Dörnath)

Während Vennemöller mit viel Wirbel jenseits des Paravents Platz genommen hat, ist ihm sein Portemonnaie aus der Tasche gefallen. Andreas findet es, entscheidet sich trotz seiner zwielichtigen Vergangenheit jedoch dafür es nicht zu behalten, sondern seinen Besitzer ausfindig zu machen. Er vermutet, dass es den jungen Leuten gehören muss und sie es bei dem Gerangel um den Paravent verloren haben müssen. Stolz geht er auf die Liebenden zu und stellt sich höflich vor.

von links: Minnie Fehrs (Fenja Strowik), Adalbert Tappe (André Gelhart), Andreas Stock (Harald Schmidt), Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Helene Melloh (Christel Dörnath)

Andreas ist sogar so rücksichtsvoll, dass er Cornelius unter vier Augen sprechen möchte. So recht weiß Cornelius noch nicht, was ihn erwartet.

von links: Andreas Stock (Harald Schmidt) und Cornelius Wacker (Marc Gelhart)

Ein kleines Missverständis verhilft Cornelius zu einem plötzlichen Geldsegen. Auf die Frage, ob er was verloren habe, kann er nur mit aller Überzeugung antworten, dass er am heutigen Tage all seinen Besitz verloren habe. Für Andreas lässt das nicht viele Interpretationen zu.

von links: Andreas Stock (Harald Schmidt) und Cornelius Wacker (Marc Gelhart)

Cornelius weiß gar nicht, wie ihm geschieht. In seiner Verblüffung ruft er Adalbert hinzu.

von links: Adalbert Tappe (André Gelhart), Andreas Stock (Harald Schmidt) und Cornelius Wacker (Marc Gelhart)

Auch bei Adalbert ist die Freude groß. Die beiden Jungs bedanken sich herzlich bei Andreas. Die Freude versiegt allerdings ein wenig, als Andreas erzählt, dass er für einen gewissen Hermann Vennemöller tätig ist.

von links: Adalbert Tappe (André Gelhart), Andreas Stock (Harald Schmidt) und Cornelius Wacker (Marc Gelhart)

Um das Thema schnell zum Abschluss zu bringen, möchte sich mit Cornelius mit etwas Geld bei seinem Retter bedanken. So zahlt sich die Ehrlichkeit für Andreas doch noch aus - und das nicht zu knapp.

von links: Minnie Fehrs (Fenja Strowik), Adalbert Tappe (André Gelhart), Helene Melloh (Christel Dörnath) und Cornelius Wacker (Marc Gelhart)

Cornelius ist ein mächtiger Stein vom Herzen gefallen. So unbeschwert möchte er nun endlich Helene sein Herz ausschütten.

von links: Helene Melloh (Christel Dörnath) und Cornelius Wacker (Marc Gelhart)

Helene lässt sich das Süßholzgeraspel von Cornelius gerne gefallen...

von links: Minnie Fehrs (Fenja Strowik), Adalbert Tappe (André Gelhart), Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Helene Melloh (Christel Dörnath)

...doch will Helene, bevor weitere Nähe aufkommt, auch wissen was Cornelius bedrückt. Vorsichtig beginnt er mit der Wahrheit, dass er gar nicht reich sei wie Dolly Lewin es erzählt hatte.

von links: Minnie Fehrs (Fenja Strowik), Adalbert Tappe (André Gelhart), Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Helene Melloh (Christel Dörnath)

Als er jedoch gesteht, dass auf der anderen Seite des Paravents Herr Vennemöller sitzt, wird auch Helene klar, warum Adalbert und Cornelius es vorgezogen haben, sich eher leise zu verhalten.

von links: Minnie Fehrs (Fenja Strowik), Adalbert Tappe (André Gelhart), Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Helene Melloh (Christel Dörnath)

Doch Helene pfeift auf Vennemöller und jegliche Zurückhaltung, und schon stimmt die junge Gruppe ein Lied an. Auch Dolly, die wie verabredet bei Vennemöller eintrudelt, wird von dem fröhlichen Gesang angesteckt.

von links: Hermann Vennemöller (Arnold Preuß), Dolly Lewin (Marion Zomerland), Minnie Fehrs (Fenja Strowik), Helene Melloh (Christel Dörnath), Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Adalbert Tappe (André Gelhart)

Allerdings lässt sich der knurrige Vennemöller nicht anstecken. Dolly hat alle Mühe, ihn zu besänftigen, doch so recht scheint sie es auch gar nicht zu wollen. Sie beginnt, ihm ordentlich die Leviten zu lesen. Vennemöllers Reaktionen sind auch bei den Pärchen auf der anderen Seite zu vernehmen. Neugierig schleichen sie sich an die spanische Wand, um dem Gespräch zuzuhören.

von links: Minnie Fehrs (Fenja Strowik), Helene Melloh (Christel Dörnath), Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Adalbert Tappe (André Gelhart)

Sehr befremdlich ist es für Adalbert und Cornelius zu hören, wie Dolly, die sie bisher als vertrauenswürdig erachteten, Vennemöller brühwarm erzählt, dass seine beiden Angestellten ihn "Bölkhals" nennen...

von vorne: Minnie Fehrs (Fenja Strowik), Helene Melloh (Christel Dörnath), Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Adalbert Tappe (André Gelhart)

...und sich in Bremen herumtreiben.

von links: Hermann Vennemöller (Arnold Preuß), Minnie Fehrs (Fenja Strowik), Helene Melloh (Christel Dörnath), Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Adalbert Tappe (André Gelhart)

Das will Hermann Vennemöller nicht wahrhaben, darum fordert Dolly ihn auf, einen Blick um den Paravent herum zu riskieren. Den jungen Pärchen gefriert das Blut in den Adern, als sich Vennemöller hörbar der Wand nähert - aber kurz vorher doch noch in seinem Eigensinn von seinem Vorhaben ablässt und sich weiter mit Dolly zankt.

Hermann Vennemöller (Arnold Preuß), Dolly Lewin (Marion Zomerland), Helene Melloh (Christel Dörnath), Cornelius Wacker (Marc Gelhart), Adalbert Tappe (André Gelhart) und Minnie Fehrs (Fenja Strowik)

Um sich abermals aus dieser heiklen Situation davonzustehlen, schlägt Cornelius vor, dass Helene mit "seinem" Geld bezahlen sollte. Doch Helene zieht es vor, sich von August die Sachen bringen zu lassen, damit sich Cornelius und Adalbert als Frauen unerkannt verdrücken können. Nach der Kostümierung trauen sich die jungen Menschen sogar auf die Tanzfläche. Schritt für Schritt lernt Cornelius Walzer tanzen.

Hermann Vennemöller (Arnold Preuß), Dolly Lewin (Marion Zomerland), Cornelius Wacker (Marc Gelhart), Adalbert Tappe (André Gelhart), Minnie Fehrs (Fenja Strowik) und Helene Melloh (Christel Dörnath)

Mit steigendem Übermut wird der Tanz immer ausschweifender, so dass Cornelius fast über Vennemöller fällt, als der verzweifelt das Fehlen seines Portmonnaies feststellt und danach den Boden absucht. Dem Platzen nahe, brüllt Vennemöller seinen Handlungsgehilfen an und offenbart ihm, dass er ab sofort gekündigt sei. Auch Adalbert brauche nicht mehr in den Laden zu kommen.

Hermann Vennemöller (Arnold Preuß), Dolly Lewin (Marion Zomerland), Helene Melloh (Christel Dörnath), Cornelius Wacker (Marc Gelhart), Adalbert Tappe (André Gelhart) und Minnie Fehrs (Fenja Strowik)

Ehe Cornelius auch nur ein brauchbares Wort der Verteidigung äußern kann, ergreift Helene die Initiative. Mit einer frechen Entgegnung bringt sie die junge Meute wieder zum Lachen, und so springen die vier von dannen und lassen den erbosten Vennemöller mit Dolly stehen.

Fräulein Flora von Hollen (Roswitha Wunderlich), Adalbert Tappe (André Gelhart), Kutscher (Rolf-Peter Lauxtermann), Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Andreas Stock (Harald Schmidt)

Als Adalbert und Cornelius das Café verlassen wollen, wird ihnen ihre Kostümierung zum Verhängnis. Denn Andreas und der Kutscher sind von Vennemöller dazu angehalten, dessen Nichte Edelgard und ihren Freund Ambrosius Kemper dort aufzugreifen und zu Fräulein Flora von Hollen zu bringen. Sowohl Andreas als auch der Kutscher kennen die Nichte und den Verlobten nicht, und mit Adalberts femininen Aufzug sehen die beiden Handlungsgehilfen auch einem jungen Pärchen zum Verwechseln ähnlich. Adalbert und Cornelius wissen natürlich nicht, wie ihnen geschieht, als sie gegen ihren Willen bei Flora von Hollen abgeliefert werden.

Fräulein Flora von Hollen (Roswitha Wunderlich), Adalbert Tappe (André Gelhart), Kutscher (Rolf-Peter Lauxtermann), Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Andreas Stock (Harald Schmidt)

Andreas erklärt Fräulein von Hollen pflichtbewusst, was es mit seiner Lieferung auf sich hat.

Fräulein Flora von Hollen (Roswitha Wunderlich), Andreas Stock (Harald Schmidt), Kutscher (Rolf-Peter Lauxtermann), Adalbert Tappe (André Gelhart) und Cornelius Wacker (Marc Gelhart)

Nun muss Cornelius seine Version der Geschichte erzählen, um den Schlamassel aufzuklären. Doch Flora von Hollen steht scheinbar derartig unter dem Einfluß ihres Riechsalzes, dass sie die Wahrheit nicht erkennen kann und dem mitgebrachten Schreiben von Vennemöller entnimmt, es handle sich hierbei um dessen Nichte.

Fräulein Flora von Hollen (Roswitha Wunderlich), Adalbert Tappe (André Gelhart) und Cornelius Wacker (Marc Gelhart)

In dieser Ausweglosigkeit fügen sich Adalbert und Cornelius dem Schicksal und hoffen auf den Weg des geringsten Widerstandes.

Fräulein Flora von Hollen (Roswitha Wunderlich), Adalbert Tappe (André Gelhart) und Cornelius Wacker (Marc Gelhart)

Fräulein von Hollen ist ganz vernarrt in das schüchterne "Mädchen" und möchte sie in mütterlicher Fürsorge verhätscheln. Sie freut sich so sehr, dass das Pärchen sich gefunden zu haben scheint. Allerdings fährt schon wenig später eine weitere Kutsche vor. In der Annahme, es müsse sich um den tyrannischen Onkel handeln, will Fräulein von Hollen die Schutzbefohlenen vor ihm verstecken.

Fräulein Flora von Hollen (Roswitha Wunderlich), Edelgard (Gabriele Manke), Ambrosius Kemper (Nicolas C. Ducci), Minnie Fehrs (Fenja Strowik), Hermann Vennemöller (Arnold Preuß), Andreas Stock (Harald Schmidt), Dolly Lewin (Marion Zomerland) und Cornelius Wacker (Marc Gelhart)

Allerdings handelt es sich zunächst nur um die richtige Edelgard und ihren Ambrosius, die die Verwirrung im Hause von Hollen komplettieren. Als Vennemöller tatsächlich anrauscht, ist das Chaos perfekt. Cornelius versucht sich noch in Deckung zu begeben, doch es hilft nichts, er wird von seinem Chef entdeckt. Ehe der jedoch richtig zu toben beginnen kann, redet Dolly ihm gut zu - nach diesem anstrengenden Tag solle er seinen Ärger bis zum nächsten Tag aufschieben und sich mit Cornelius vorerst vertragen.

Hermann Vennemöller (Arnold Preuß) und Cornelius Wacker (Marc Gelhart)

Zwar reicht Vennemöller seinem erleichterten Gehilfen nur einen Finger statt der ganzen Hand, doch als sich die Wogen im Hause glätten und Vennemöller erkennen muss, dass Dolly die wahre Frau für sein weiteres Leben ist, wird auch er ganz sanftmütig und verträgt sich mit allen. So können auch Cornelius und Helene Hochzeitspläne schmieden.


Kritiken

WILHELMSHAVENER ZEITUNG / NORD-WEST-Zeitung vom 01. Oktober 2007

Pudding - oder die Liebe als Abenteuer

KOMÖDIE "Dat Kuppelwief" als gelungenes Geschenk zum 75. Geburtstag des "Theaters am Meer"

Die Komödie wurde von New York nach Heppens und Bremen verlegt. Das Stück der Niederdeutschen Bühne gefile dem Publikum. Anschließend wurde 75. Geburtstag gefeiert.

VON INGA HELLWIG

WILHELMSHAVEN - Liebe, Chaos und turbulente Verwechslungen sind das Erfolgsrezept für einen gelungen Theaterabend. Mit der Komödie „Dat Kuppelwief" (Originaltitel: „Die Heiratsvermittlerin") von Thornton Wilder - bekannter auch als Musical „Hello Dolly", welches in den 1960er-Jahren weltweit die Bühnen eroberte - machte die Niederdeutsche Bühne sich selbst und ihrem Publikum das beste Geschenk zum 75. Geburtstag: In stürmischen drei Stunden bescherte das Ensemble der Niederdeutschen Bühne am Sonnabend vor ausverkauftem Haus, unter der Regie von Bernd Poppe, einen spaßigen Abend, mit spritzigen Dialogen, einer hervorragend aufgelegten Besetzung und viel „Pudding", wie das Codewort im „Kuppelwief' für den Moment lautet, in das große Abenteuer beginnt.

In der spritzigen Komödie, die aus New York kurzerhand nach Heppens und Bremen verlegt wurde, will der reiche, verwitwete Vorstadtkaufmann Hermann Vennemöller (Arnold Preuß) sein Leben wieder in geordnetere Bahnen lenken. Da er eine Ehefrau für billiger hält als eine Haushälterin, wandelt er auf Freiersfüßen. Liebe ist für ihn allerdings ein Fremdwort, wie er es an seiner etwas schlichten Nichte Edelgard (Gabriele Manke) und ihrem Geliebten, dem Künstler Ambrosius Kemper (Nicolas C. Ducci), zu demonstrieren versucht. Aber er hat die Rechnung ohne die ebenso lebenslustige wie raffinierte Heiratsvermittlerin Dolly Lewin (Marion Zomerland) gemacht, die er für seine Pläne engagiert hat.

Gleichzeitig kommen Vennemöller seine beiden unbeholfenen Angestellten Cornelius Wacker (Marc Gelhart) und Adalbert Tappe (Andre Gelhart) nicht unerheblich in die Quere, als sie ihrem Chef nacheifern und sich so wie dieser in ebenfalls amouröser Absicht in Bremen herumtreiben - hinter seinem Rücken natürlich. Zufällig treffen sie in dem Hutgeschäft, dessen Inhaberin Helene Melloh (Christel Dörnath) infolge Dollys Vermittlung mit Vennemöller verabredet ist, auf Frau Melloh, deren Assistentin Minni Fehrs (Fenja Strowik) und Dolly Lewin.

Dolly nimmt die orientierungslosen Provinzler unter ihre Fittiche, ohne zu wissen, dass sie Angestellte ihres Auftraggebers sind. Was folgt, ist ein höchst amüsantes und temporeiches Verwirrspiel, an dessen Ende sich im Haus des Fräulein Flora von Hedin (Roswitha Wunderlich) einige neue Paare gefunden haben. Auch wenn die NDB in ihrer 75-jährigen Geschichte einige große Stücke des ernsten Genres erfolgreich präsentierte: Es stand ihr gut zu Gesicht, mit „Dat Kuppelwief" an die großen Lacherfolge anzuknüpfen, denn das ist es, was das NDB-Publikum besonders liebt.

Alle Darsteller konnten ihre Stärken voll ausspielen - ob Marc Gelhard, der in dem Provinz-Casanova Cornelius Wacker seine Paraderolle gefunden hat, die NDB-„Stars" wie Roswitha Wunderlich (köstlich als Fräulein von Rollen), Christel Dörnath als Hutmacherin Helene Melloh, Harald Schmidt als Angestellter Andreas Stock oder Arnold Preuß, der den cholerischen Vennemöller absolut überzeugend verkörperte, bis hin zu allen kleinen Rollen und natürlich zu Marion Zomerland als frisch und mitreißend präsentierte Dolly. Das Ensemble der „kleinen" Laienschauspieler ist zum 75. Bühnenjubiläum „groß" geworden - aber noch lange nicht alt.

Die nächsten Aufführungstermine sind am Sonntag, 7., und Sonnabend, 13. Oktober (jeweils 20 Uhr), im Stadttheater. Morgen folgt ein Bericht zum Treffen des Niederdeutschen Bühnenbundes.


JEVERSCHES WOCHENBLATT vom 01. Oktober 2007

Ein unwiderstehliches "Kuppelwief"

Niederdeutsche Bühne „Theater am Meer" feierte 75-jähriges Jubiläum mit gelungener Premiere

Arnold Preuß gibt bravourös den exzentrischen und geizigen Kaufmann Vennemöller.

VON ERNST RICHTER

WILHELMSHAVEN/ERI - Die Niederdeutsche Bühne, das „Theater am Meer", feierte am vergangenen Wochenende das 75-jährige Theaterjubiläum. Im Blickpunkt für die Öffentlichkeit stand die Festaufführung „Dat Kuppelwief", eine Farce von Thornton Wilder, ins Niederdeutsche übertragen von Heide Tietjen. Eine Wilhelmshavener Erstaufführung in der Regie von Regisseur Bernd Poppe mit der auch die Spielzeit 2007/08 eröffnet wurde. Fünf Stücke stehen wieder auf dem Programm, von denen „Dat Kuppelwief" ganz gewiss der Höhepunkt sein wird.

Die Festaufführung löste ungeteilten Beifall aus. Ein weiterer Höhepunkt war das anschließende Jubiläumsfest im Gorch-Fock-Haus. Vorausgegangen war am Nachmittag die Bühnenleitertagung des Niederdeutschen Bühnenbundes Niedersachsen und Bremen, dem 17 Heimatbühnen angeschlossen sind (siehe Seite 9).

Zur Aufführung: Gespannt wartet das Publikum im voll besetzten Stadttheater auf „Dat Kuppelwief". Da bahnt sich zunächst ein älteres Besucherpaar den Weg zur Bühne. Fragende Stimme aus dem Publikum: Was wollen die beiden da? Es sind Hanna Christoffers und Horst Jönck, die ins Rampenlicht treten, um den Lüüd, den Tokiekers, ein hartliches Willkommen und veel Pläsier zu wünschen, unterstützt dabei von Mitgliedern der Theaterschule.

Dann gab der Vorhang die Bühne frei auf die gute Stube des exzentrischen und geizigen Kaufmanns Hermann Vennemöller, der gerade vom Barbier rasiert wird und dabei einem jungen Mann die Liebesflausen zu seiner Nichte Edelgard aus den Kopf treiben, sprich verbieten will. Das Publikum ist sofort mitten drin, denn Arnold Preuß schauspielert bravourös zum Ergötzen der Zuschauer mit Wort und Gestik diesen eigenwilligen Kaufmann aus Heppens. Den Barbier Jan Semmler spielt Ben Kleen, und Nicolas C. Ducci gibt dem verliebten Künstler Ambrosius Kemper temperamentvolle Gestalt. Und dann tauchen aus Vennemöllers Geschäftslager'die Handlungsgehilfen Cornelius Wacker und Adalbert Tappe auf, exzellent mit viel komödiantischem Spielwitz bringt das Duo Schwung in den Laden, dargestellt von Marc und Andre Gelhart.

Endlich erscheint dat Kuppelwief als elegant-charmante Heiratsvermittlerin Dolly Lewin auf der Bildfläche. Marion Zomerland gibt dieser Figur ausdrucksvolles Flair, macht das Kuppelwief fast zu einer Diva, deren Charme auch der trockene Kaufmann aus Heppens schließlich nicht widerstehen kann. Doch bis dahin haben die Mitwirkenden noch manche kitzelige Situation zu überwinden, mit denen das Publikum immerwieder überrascht und von einem Amüsement ins andere gerissen wird.

Doch jetzt und an dieser Stelle müssen die vier Bühnenbilder ganz lobend erwähnt werden. Da ist die Wohnstube des Kaufmanns, der Hutsalon der Bremer Putzmacherin Helene Melloh, dargestellt von Christel Dörnath und deren Assistentin Minnie Fehrs, gespielt von Fenja Strowik, in deren Salon Merkwürdiges passiert. Das dritte Bühnenbild führt die Tokiekers in die Gartenwirtschaft „Harmonie", wo unerwartete Gäste auftauchen und die Kellner,Rudolf und August, verkörpert von Jens-Uwe Jensen und Christian Strowik, für Ordnung sorgen müssen. Das vierte Bühnenbild führt in das Boudoir des Fräulein Flora von Holen, die von Roswitha Wunderlich sehr sensibel dargestellt wird und mit ihren Monolog über das Leben und die Liebe rührend beeindruckt.

Vier Bühnenbilder, erdacht und gestaltet von Uli Wolf und Gertie Trautvetter, sind zum Wohlfühlen; zum Einziehen und zur einladenden Gartenpartie großartig geeignet. Das Ensemble hinter den Kulissen hat monatelang dafür gearbeitet und auch die Umbauphasen trainiert. Dazu passen ansprechenden tollen Kostüme, zusammengestellt von Helga Lauermann. Bravo! Eine kurze aber feine Charakterstudie bringt Harald Schmidt als der Anstellung suchende Handlungsgehilfe Andreas Stock bei Kaufmann Vennemöller auf die Bühne. Das Ensemble wird komplettiert von Hildegard Steffens als Haushälterin Trude, Sandra Krüger als Köchin und Rolf-Peter Lauxtermann als Lohnkutscher.

Bernd Poppen vom Oldenburgischen Staatstheater hat als Regisseur dem Wilhelmshavener Kuppelwief Tempo, Format und Spielwitz eingeimpft, das von dem Ensemble mit viel Spielfreude umgesetzt wird und das Publikum total begeistert. Die nächsten Aufführungen sind am 7., 13. und 28. Oktober, am 4. und 25. November sowie am 2. Dezember.


Termine

Samstag, 29.09.2007, 18.00 Uhr im Stadttheater
Sonntag, 07.10.2007, 15.30 Uhr im Stadttheater
Sonntag, 07.10.2007, 20.00 Uhr im Stadttheater
Samstag, 13.10.2007, 20.00 Uhr im Stadttheater
Sonntag, 28.10.2007, 15.30 Uhr im Stadttheater
Sonntag, 28.10.2007, 20.00 Uhr im Stadttheater
Sonntag, 04.11.2007, 15.30 Uhr im Stadttheater
Sonntag, 04.11.2007, 20.00 Uhr im Stadttheater
Sonntag, 25.11.2007, 20.00 Uhr im Stadttheater
Sonntag, 09.12.2007, 17.00 Uhr in der Agnes-Miegel-Schule


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