Agathe un ik

Komödie von Frank Pinkus
Niederdeutsch von Arnold Preuß
Regie: Marion Zomerland
Bühnenbild: Marion Zomerland
Premiere: 30.03.08

David Posselt,
Herausgeber des Frauenmagazins "Agathe" - Arnold Preuß
Falk Kästner,
dreifach geschiedener Kinderbuchautor - Jürgen Tapken
Klaas Kästner,
arbeitsloser Journalist - Marc Gelhart
Maya Recknagel,
Schauspielerin - Claudia Schröder


Kritiken

WILHELMSHAVENER ZEITUNG vom 01. April 2008

Körbchen, Männer und andere Probleme

THEATER „Agathe un ik“ – Premiere der Niederdeutschen Bühne machte Spaß

Männer in Frauenkleidern und Gefühlschaos. Das „Theater am Meer" lieferte ein herrliches Durcheinander.

VON INGA HELLWIG

WILHELMSHAVEN - Männer in Frauenkleidern sind eigentlich immer ein Garant für Spaß, solange die feinen Grenzen zwischen komisch und albern nicht überschritten werden. Genau das ist dem Ensemble der Niederdeutschen Bühne mit der Komödie „Agathe un ik", die am Sonntag Premiere im Stadttheater hatte, hervorragend gelungen. Mit der niederdeutschen Fassung des Stücks von Frank Pinkus unter der Regie vom Marion Zomerland bekam das Publikum zum Ausklang des Wochenendes nicht nur eine mit viel Wortwitz, guten Gags und Spaß inszenierte Komödie, sondern auch noch etwas Romantik fürs Herz präsentiert.

Dabei ging es um Männer und Frauen und um die Liebe, mit sehr fließenden Grenzen zwischen den beiden Erstgenannten. Denn für der. Journalisten Klaas Kästner (Marc Gelhart) ist die Frage "Typ Corinna" oder „Typ Sonja" entscheidend - wobei es hier nicht um Frauentypen, sondern vielmehr um Körbchengrößen geht.

Was Frauen wünschen weiß der junge Journalist ganz genau. Dummerweise werden seine Artikel beim Frauenmagazin „Agathe" aber nur dann veröffentlicht, wenn er sie unter dem Pseudonym Klara Kästner verkauft. Mit dem Wunsch des Chefredakteurs David Posselt (Arnold Preuß), die begabte Newcomerin kennenhzulernen um sie fest einzustellen, nimmt das Schicksal seinen Lauf.

Mit Unterstützung von Bruder und Kinderbuchautor Falk Kästner (Jürgen Tapken) und seinem Fundus liegen gebliebener Sachen von Ex-Freundinnen wird Klaaskurzerhand zu Klara. Und muss nun nicht nur mit der Tücke der Objekte wie Orangen, Damenstrumpfhosen, BH-Verschlüssen und HighHeels kämpfen, sondern sich angesichts der sofort entflammten Liebe seines neuen Chefs auch noch hartnäckig seiner Haut erwehren.

Dass er sich dabei auch noch in die fesche Schauspielerin Maya Recknagel (Claudia Schröder) verliebt, die ihn ihrerseits für ihre neue beste Freundin hält, macht das Leben nicht leichter. Maya wiederum zweifelt zunehmend (und sehr authentisch) an ihrer Wahrnehmung für die Reize der anderen Frau.

Ein herrliches Durcheinander, dessen Fäden durch die überleitende Gute-Nacht-Kindergeschichte, die Falk Kästner seinem Sohn erzählt, zusammengehalten wird. Nicht nur die jeweiligen Verwandlungsszenen von Klaas zu Klara, die von Marc Gelharts Fähigkeiten der Verwandlung von „Männlein" in „Weiblein" leben, sondern auch der unter Kuratel seiner Mutter und Verlagsleiterin stehende Chefredakteur (als Trottel herrlich gespielt von Arnold Preuß) und letztendlich dessen Emanzipation setzen die Sahnehäubchen auf eine schwungvolle Inszenierung.


NORDWEST-Zeitung vom 01. April 2008

Körbchen, Männer und andere Probleme

THEATER „Agathe un ik“ – Premiere der Niederdeutschen Bühne macht Spaß

Von Inga Hellwig

WILHELMSHAVEN - Männer in Frauenkleidern sind eigentlich immer ein Garant für Spaß, solange die feinen Grenzen zwischen komisch und albern nicht überschritten werden. Genau das ist dem Ensemble der Niederdeutschen Bühne mit der Komödie „Agathe un ik“, die am Sonntag Premiere im Stadttheater hatte, hervorragend gelungen.

Mit der niederdeutschen Fassung des Stücks von Frank Pinkus unter Regie vo Marion Zomerland bekam das Publikum nicht nur eine mit viel Wortwitz, guten Gags und Spaß inszenierte Komödie, sondern auch noch etwas Romantik fürs Herz präsentiert.

Dabei ging es um Männer und Frauen und um die Liebe – mit fließenden Grenzen. Denn für den Journalisten Klaas Kästner (Marc Gelhart) ist die Frage „Typ Corinna“ oder „Typ Sonja“ entscheidend – wobei es weniger um Frauentypen, als um Körbchengrößen geht.

Was Frauen wünschen, weiß der junge Journalist genau. Dummerweise werden seine Artikel beim Frauenmagazin „Agathe“ nur dann veröffentlicht, wenn er sie unter dem Pseudonym Klara Kästner verkauft. Mit dem Wunsch des Chefredakteurs David Posselt (Arnold Preuß), die begabte Newcomerin kennenzulernen um sie fest einzustellen, nimmt das Schicksal seinen Lauf.

Mit Unterstützung von Bruder und Kinderbuchautor Falk Kästner (Jürgen Tapken) und seinem Fundus liegen gebliebener Sachen von Ex-Freundinnen wird Klaas kurzerhand zu Klara. Und muss nun nicht nur mit der Tücke von Damenstrumpfhosen, BH-Verschlüssen und High- Heels kämpfen, sondern sich angesichts der entflammten Liebe seines neuen Chefs auch noch hartnäckig seiner Haut erwehren. Dass er sich dabei auch noch in die fesche Maya Recknagel (Claudia Schröder) verliebt, die ihn für ihre neue beste Freundin hält, macht das Leben nicht leichter.

Ein herrliches Durcheinander: Nicht nur die Verwandlungsszenen von Klaas zu Klara, die von Marc Gelharts Fähigkeiten leben, sondern auch der unter Kuratel seiner Mutter und Verlagsleiterin stehende Chefredakteur (herrlich gespielt von Arnold Preuß) und letztendlich dessen Emanzipation setzen die Sahnehäubchen auf eine schwungvolle Inszenierung.


JEVERSCHES WOCHENBLATT vom 2. April 2008

Veel Pläsier mit Falk, Klaas un Klara

Die Komödie „Agathe un ik" erfreut das Publikum

VON ERNST RICHTER

WILHELMSHAVEN - Falk Kästner (nicht zu verwechseln mit dem renommierten Schriftsteller Erich Kästner) ist Kinderbuchautor und schiebt mit seinem krakeelenden Moppel im Kinderwagen durch die gute Stube. Klaas Kästner, dessen jüngere Bruder, ist arbeitsloser Journalist, der über Frauenthemen schreibt, die ihm aber kein Verleger abnimmt, weil ein Mann doch nicht über Froonslüüd schreiben kann. Das soll sich ändern. Bruder Falk hat die Idee, „Du bist nicht Klaas, sondern Klara", und prompt wird sein Manuskript angenommen. Doch David Posselt, der Chefredakteur des Frauenmagazins „Agathe", möchte mit der Autorin Klara über weitere Artikel und die Honorierung verhandeln und lädt sie zu sich ins Redaktionsbüro ein. Falk überredet Klaas, alias Klara, Froonskledage anzutrecken. Klaas ist zunächst unsicher, denn „Froon kieken anders-, lässt sich aber breitschlagen.

So nimmt das Schicksal seinen Lauf, und das Publikum jauchzt vor Vergnügen, denn es ist schon mitten drin in der Komödie „Agathe un ik" von Frank Pinkus. Premiere der Wilhelmshavener Erstaufführung der Niederdeutschen Bühne „Theater am Meer" in der niederdeutschen Übersetzung von Arnold Preuß, der auch dem vertrottelten Chefredakteur David Posselt Gestalt verleiht. Jürgen Tapken und Marc Gelhart spielen das virtuose Brüderpaar. Das Publikum jubelt wie Falk sein Bruderherz Klaas in die Froonsperson Klara umkleidet.

Erst befreit Falk seinen Bruder Klaas von Hemd und Hose, dann verpasst er ihm einen Büstenhalter, probiert zur Gaudi der Zuschauer, ob Orangen die Angelegenheit heben können. Und weil diese Szene so tolle Resonanz bei den plattdeutschen Frünnen findet, wird sie mehrfach im laufe der Vorstellung wiederholt. Das ist herrliches Theater voller Witz und Parodie! Und dann tritt Klara in die Redaktionsstube des Chefredakreurs David Posselt ein, der ständig seine Mama an der Strippe hat. Die Tokiekers kapiern's und rufen spontan, wenn das Telefon rappelt, das ist Mama!

Doch David verliebt sich sofort in Klara und fällt ihr zu Füßen. Neidisch denken Froonslüüd im Parkett, so hat meiner noch nie vor mir gekniet und die Füße geküsst. Das ist zum Glück alles nur echtes Theater. Klara kann sich dieser Annäherungsversuche kaum erwehren und fällt fast in Ohnmacht, als ihr David einen Heiratsantrag macht. Da kreuzt die Schauspielerin Maya Recknagel auf, die von Claudia Schröder ungekünzelt mit natürlichem Esprit dargestellt wird. Das erkennt auch Klaas, der als Klara verkleidet dieser charmanten Deern nicht den Hof machen kann. Doch keine Sorge, am Ende kriegen sie sich doch und Klaas auch als Mann den Anstellungsvertrag beim Frauenmagazin „Agathe".

Das Ensemble mit Jürgen Tapken, Marc Gelhart, Arnold Preuß und Claudia Schröder präsentiert sich in mitreißender Spiellaune, gut eingestellt von Marion Zomerland als Spielleiterin, die auch das Bühnenbild entwarf. Brigitte Halbekath war nur als Agathe Posselt, Herausgeberin des Frauenmagazins und Mutter des Chefredakteurs als Bild an der Redaktionswand sichtbar und am Telefon hörbar. Warum das Lustspiel „Agathe un ik" und nicht „Klara un ik" heißt, bleibt ein kleines Rätsel, das vielleicht vorn Publikum der nächsten Vorstellungen gelöst werden kann, die am 12., 13., 20. und 27. April sowie am 4. und 18. Mai stattfinden werden.


Termine

Sonntag, 30.03.2008, 20.00 Uhr im Stadttheater
Samstag, 12.04.2008, 20.00 Uhr im Stadttheater
Sonntag, 13.04.2008, 15.30 Uhr im Stadttheater
Sonntag, 13.04.2008, 20.00 Uhr im Stadttheater
Sonntag, 20.04.2008, 20.00 Uhr im Stadttheater
Sonntag, 27.04.2008, 15.30 Uhr im Stadttheater
Sonntag, 27.04.2008, 20.00 Uhr im Stadttheater
Sonntag, 04.05.2008, 17.00 Uhr in der Agnes-Miegel-Schule
Sonntag, 18.05.2008, 20.00 Uhr im Stadttheater


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